Historische Straßennamen – aufgeladen mit Kriegen und viel Leid.

Sedanstraße, Wissmannstraße, Reichsstraße und Co. Es gibt viele Straßennamen in Deutschland, die immer noch mit der kolonialen Geschichte oder dem deutschen Kaiserreich in Verbindung stehen. Es gibt aber auch selten eine historische Einordnung oder Erklärung zur Namensgebung.

Die Straßennamen mit Bezug zur kriegerischen und kolonialen Geschichte Deutschlands sind oft nicht nur ein historisches Relikt, sondern auch ein Symbol für die heutige Gesellschaft. Die Sedanstraße, die Friedenstraße und die Wissmannstraße sind nur einige Beispiele für Straßennamen, die kritisch hinterfragt gehören und such bereits in der Stadtgesellschaft und Politik diskutiert werden. Warum es wichtig ist, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen? Welche Schritte können wir als Gesellschaft unternehmen, um eine bessere Zukunft zu gestalten?

Es gibt viele Straßennamen in Deutschland, die mit der kolonialen Geschichte oder dem deutschen Kaiserreich in Verbindung stehen. Ein Beispiel ist die Wissmannstraße, benannt nach dem deutschen Kolonialbeamten Hermann von Wissmann, der für seine Rolle bei der Unterdrückung und Ausbeutung der Bevölkerung in Deutsch-Ostafrika verantwortlich war. Ein weiteres Beispiel ist die Sedanstraße, benannt nach dem Ort der Niederlage Frankreichs im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/1871. Auch die Friedenstraße kann in Zusammenhang stehen mit dem deutsch-französischen Krieg und die Rolle die Deutschland in diesem Konflikt hatte.

Eigentlich ist es doch schockierend dass eine Straße nach einem Ort benannt wird an dem Tausende von Menschen getötet wurden. Ich fragte mich, warum wir als Gesellschaft dazu neigen, unsere kriegerische und koloniale Vergangenheit zu verherrlichen, anstatt uns mit ihr auseinanderzusetzen und aus ihr zu lernen.

Als ich das erste Mal durch die Sedanstraße ging, hatte ich keine Ahnung, was der Name bedeutet. Es war nur eine Straße wie jede andere. Erst als ich mich für Geschichte interessierte, erfuhr ich, dass der Name auf den Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 zurückgeht, in dem Deutschland Frankreich besiegte und eine Vorstufe zur Gründung des Deutschen Reichs bildete.

Es gibt auch die Friedenstraße, die nach einem Krieg benannt ist, der mehr als eine Million Menschen das Leben kostete. Und dann gibt es noch die Wissmannstraße, benannt nach einem Mann, der als Kolonialbeamter in Deutsch-Ostafrika für seine Rolle bei der Unterdrückung und Ausbeutung der Bevölkerung bekannt war.

Diese Straßennamen sind nicht nur historische Relikte, sondern auch ein Symbol für die heutige Gesellschaft. Sie senden eine Botschaft darüber aus, welche Ereignisse wir als Gesellschaft als bedeutend ansehen und welche Personen wir als Helden feiern.

Es ist wichtig, dass wir uns kritisch mit der Vergangenheit auseinandersetzen und uns fragen, ob wir diese Botschaft wirklich senden möchten. Sollen wir wirklich Kriege und Kolonialherrschaft verherrlichen? Sollen wir wirklich Menschen feiern, die für Unterdrückung und Ausbeutung verantwortlich waren?

Es ist an der Zeit, dass wir uns von diesen Symbolen trennen und uns auf eine inklusive und gerechte Gesellschaft hinbewegen. Eine Gesellschaft, die auf Anerkennung, Wertschätzung und Solidarität basiert.

Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, ist die Umbenennung von Straßen, die mit der kriegerischen und kolonialen Vergangenheit Deutschlands in Verbindung stehen. Es ist ein wichtiger Schritt in Richtung Anerkennung und Aufarbeitung der Vergangenheit und ein Symbol dafür, dass wir bereit sind, uns für eine bessere Zukunft zu engagieren, in der Rassismus und Unterdrückung keinen Platz haben.

Vor einigen Jahren wurde von einer Expertengruppe historische Straßennamen in Düsseldorf auf ihren Bezug zur NS-Zeit, zum Kolonialismus und zur Sklaverei überprüft und Empfehlungen für eine Umbenennung von Straßen ausgesprochen. Es gab eine klassifizierte Liste mit als problematisch eingestuften Straßennamen. Eine endgültige Entscheidung über die Umbenennung von Straßen liegt jedoch bei der Stadtverwaltung und muss in enger Zusammenarbeit mit den betroffenen Anwohnern und der Öffentlichkeit getroffen werden. Dieser Prozess ist aber immer noch in der Schwebe…

Audio-Podcasts rund um das Thema Garten

Der Frühling steht vor der Tür und damit beginnt auch die Saison auf Fensterbank, Balkon und insbesondere im Garten.

Wer sich auf die kommenden Wochen vorbereiten möchte, kann sich ganz gut mit Hilfe von Podcasts inspirieren und informieren lassen (sowie auch Tipps und Anregungen abgreifen). In diesem Post liste ich euch kurz meine sechs abbonierten Podcasts für Gärtnerinnen und Gärtner auf… es sind meine all time favourites.

  1. Grünstadtmenschen: Der Podcast mit Silvia Appel und Sabine Reber
    Silvia Appel und Sabine Reber, beide passionierte Gärtnerinnen, sprechen in ihrem Podcast über alles rund um das Thema Garten. Dabei geht es nicht nur um Pflanzen und deren Pflege, sondern auch um Themen wie Nachhaltigkeit oder Urban Gardening.
  1. Garten: Alles Möhre, oder was?!
    In diesem Podcast von Deutschlandfunk Nova geht es um den Anbau von Obst und Gemüse im eigenen Garten. Die Moderatorin Gesa Rünker spricht dabei mit Expertinnen und Experten über die richtige Pflanzenpflege, den Einsatz von Düngemitteln und vieles mehr.
  1. Komm mit in den Garten – Der MDR Garten-Podcast
    Dieser Podcast des Mitteldeutschen Rundfunks widmet sich ebenfalls dem Thema Garten und bietet interessante Einblicke in die Welt der Pflanzen. Moderatorin Susi Brandt spricht mit Gartenexperten und stellt verschiedene Gartenprojekte vor.
  1. Der fryd gartenpodcast
    In diesem Podcast spricht Gärtnermeister Peter Bausenwein über verschiedene Aspekte des Gartenbaus. Dabei geht es sowohl um die praktische Arbeit im Garten als auch um Themen wie Pflanzenkrankheiten oder die richtige Bodenbeschaffenheit.
  1. Gartenradio – der Garten Podcast
    In diesem Podcast von Gartenradio.de geht es um die vielfältigen Möglichkeiten des Gärtnerns. Dabei werden nicht nur Tipps zur Pflanzenpflege gegeben, sondern es werden auch Themen wie Gartenarchitektur oder Gartenreisen behandelt.
  1. Die Zarten im Garten. NDR 1 Welle nord
    In diesem Podcast von NDR 1 Welle Nord geht es um die Vielfalt der Pflanzenwelt. Die Moderatorin Birgit Klaus spricht mit Expertinnen und Experten über verschiedene Pflanzenarten und gibt Tipps zur Pflanzenpflege.

Welche Podcasts zum Thema Gärtnern hört ihr denn so? Klaro, es hängt natürlich immer deutlich von den persönlichen Interessen und Schwerpunkten ab … vielleicht hört ja jemand von euch die Podcasts vom SWR2 Garten Podcast oder den Gartenbauwissenschafts-Podcast der Universität Hohenheim… Bin ich noch nicht dazu gekommen bzw. nicht „drauf hängen geblieben“. Es gibt eine Fülle von interessanten Podcasts zum Thema Gärtnern, die uns dabei helfen können, besser und erfolgreicher zu gärtnern.

Eine öffentliche Grafitti wall-of-Fame

Grafitti hat sich seit Jahrzehnten als eine der bedeutendsten Kunstrichtungen unserer Zeit etabliert. Es hat die Straßen und Wände an vielen Stellen in der Stadt verschönert. Andere Länder haben die Kunstform bereits als Teil ihres nationalen Kulturerbes anerkannt. Wenn es um Graffiti geht, denken viele Menschen jedoch nur an illegale Aktivitäten, die Gebäude verschmutzen und öffentlichen Raum beschädigen.

Eine öffentliche Grafitti wall-of-Fame kann jedoch dazu beitragen, das negative Image von Graffiti zu ändern und die Bedeutung dieser Kunstform für die Gesellschaft zu betonen. Eine solche Wand ist ein öffentlicher Raum, auf dem Street-Art-Künstler ihre kreativen Ideen und Talente ausdrücken können. Eine öffentliche Grafitti wall-of-Fame bietet einige Vorteile – zum einen verbessert es das städtische Ambiente, indem es eine ungenutzte Fläche in ein visuelles Kunstwerk verwandelt. Es bietet eine legale Möglichkeit für Graffiti-KünstlerInnen, ihre Kunst auszudrücken, anstatt illegale Aktionen durchzuführen. Es kann auch eine Plattform bieten, um die Arbeit junger KünstlerInnen zu fördern und ihre Arbeit in der Öffentlichkeit bekannt zu machen.

Die Brücke an der Bachstraße ist der perfekte Ort für eine öffentliche Grafitti wall-of-Fame. Die Brücke ist ein zentraler Ort in unserem Viertel, der von vielen Menschen frequentiert wird. Es ist eine Fläche, die von der Stadt bisher ungenutzt ist (bis auf die 6 Werbeträger)…

Fledermäuse brauchen mehr Nistmöglichkeiten.

Fledermäuse in der Stadt: Warum wir ihnen helfen müssen. Die ersten Fledermäuse haben bereits ihre Winterquartiere verlassen und fliegen in den Parks und Innenhöfen herum. Es ist zu warm und dies ist nicht normal…

Ich habe eine gewisse Leidenschaft für Fledermäuse. Vielleicht liegt es daran, dass ich als Kind zu viele Batman-Filme gesehen habe. Oder vielleicht liegt es daran, dass ich sie einfach faszinierend finde. Fledermäuse haben etwas Mysteriöses und Faszinierendes an sich, das mich immer wieder in ihren Bann zieht. Leider werden diese Tiere oft missverstanden und als unheimlich oder gefährlich angesehen. Doch in Wahrheit sind Fledermäuse unglaublich nützliche Tiere, die uns sogar dabei helfen können, Mückenplagen zu vermeiden.

In den letzten Jahren ist jedoch die Anzahl der Fledermäuse stark zurückgegangen. Eine der Hauptursachen ist der Verlust ihres natürlichen Lebensraums. Durch die zunehmende Bebauung von Städten und die Verwendung von Pestiziden auf landwirtschaftlichen Flächen verschwinden immer mehr Nistplätze und Nahrungsmittelquellen für Fledermäuse. Wenn wir nicht bald handeln, könnten Fledermäuse irgendwann ganz aus unserem Leben verschwinden.

Aber es gibt einen einfachen Weg, wie wir helfen können: indem wir Nisthilfen bauen und aufhängen. Es ist nicht nur einfach und kostengünstig, sondern auch effektiv. Nisthilfen bieten Fledermäusen sichere Rückzugsorte, in denen sie sich vor Feinden und schlechtem Wetter schützen können. Sie sind auch ein idealer Ort, um ihre Jungen aufzuziehen. Es ist erstaunlich, wie schnell Fledermäuse Nistkästen annehmen und sich darin niederlassen. Wenn Sie also einen Garten oder Balkon haben, können Sie ganz einfach dazu beitragen, den Bestand dieser faszinierenden Tiere zu schützen.

Aber es geht nicht nur um Nisthilfen. Fledermäuse brauchen auch Nahrung. Wenn wir mehr wildwachsende Pflanzen in der Stadt anpflanzen, können wir dazu beitragen, die Nahrungsquellen der Fledermäuse zu erhalten. Diese Pflanzen ziehen nicht nur Insekten an, die von Fledermäusen gefressen werden, sondern tragen auch zur Erhaltung der Artenvielfalt bei. Es gibt viele Möglichkeiten, wilde Wiesen in der Stadt zu schaffen, von der Anlage von Blumenbeeten in Parks bis hin zur Anpflanzung von Wildblumen auf Balkonen.

Die Anlage von wilden Wiesen und die Aufhängung von Nistkästen ist nicht nur gut für Fledermäuse, sondern auch für andere Tiere und die Umwelt im Allgemeinen. Diese Maßnahmen tragen zur Verbesserung der Artenvielfalt und zur Schaffung von grünen Räumen in der Stadt bei. Sie bieten auch einen Zufluchtsort für andere Tiere, wie z.B. Vögel, Eichhörnchen und Insekten.

Ich habe selbst begonnen, Nisthilfen zu „installieren“ und Wildblumensaaten in meiner Nachbarschaft zu ööööhm „verlieren“ 😉 Es ist erstaunlich zu sehen, wie schnell neue Nistkästen angenommen haben und wie Tiere nun sicher und geschützt leben können.

Wir können alle dazu beitragen, die Tierwelt und Pflanzenwelt in unseren Städten zu schützen. Selbst wenn Sie keinen eigenen Garten haben, gibt es genug Möglichkeiten. Bezogen auf die Fledermäuse – es gibt ganz niederschwellige Angebote bei lokalen Umweltorganisationen wie zum Beispiel www.fledermaus.nrw und Projekte an denen man sich beteiligen kann oder die man fördern kann. Vielleicht gibt es in Ihrer Stadt bereits einen Fledermausverein, dem Sie beitreten können, um sich mit anderen Menschen zu vernetzen, die sich für den Schutz von Fledermäusen und ihrer Lebensräume einsetzen.

Wenn Sie einen Balkon oder eine Terrasse haben, können Sie auch selbst Nisthilfen bauen und aufhängen. Es gibt viele Anleitungen online, die erklären, wie man Nistkästen für Fledermäuse bauen kann.

Insgesamt ist es wichtig, dass wir uns bewusst machen, dass wir einen Einfluss auf unsere Umwelt haben. Wir müssen lernen, in Kooperation mit der Natur zu leben und dafür Sorge tragen, dass wir unsere Umwelt nicht zerstören. Indem wir Nisthilfen bauen, wilde Wiesen anlegen und auf Pestizide verzichten, können wir dazu beitragen, die Artenvielfalt in unseren Städten zu erhalten und zu fördern. Lasst uns also gemeinsam dafür sorgen, dass Fledermäuse und andere Tiere in unseren Städten einen sicheren Lebensraum finden.

Es ist auffallend unbequem.

Als Stadtbewohner*in ist man es gewohnt, auf öffentlichen Plätzen eine Vielzahl von Möbeln vorzufinden: Bänke, Papierkörbe, Fahrradständer, Bushaltestellen und vieles mehr. Doch wer genauer hinschaut, stellt schnell fest, dass diese Möbel oft nicht nur funktional sind, sondern auch einen architektonischen oder ästhetischen Zweck erfüllen. Sie sollen das Stadtbild verschönern und zum Verweilen einladen. Doch was passiert, wenn Stadtmöbel nicht mehr nur dem Komfort und der Freizeitgestaltung dienen, sondern zum Mittel gegen Obdachlosigkeit werden? Ein Beispiel dafür sind solche Bänke mit Armlehnen in der Mitte. Diese Armlehnen sind so hoch, dass man darauf nicht liegen kann…

Diese Form des „Defensive Design“ gegen Obdachlose ist somit nicht nur eine architektonische Entscheidung, sondern auch eine politische Aussage. Es zeigt den Obdachlosen, dass sie in der Stadt unerwünscht sind und dass man versucht, sie aus dem öffentlichen Raum zu verdrängen. Nan sollte sich bewusst machen, dass Obdachlosigkeit ein strukturelles Problem ist und nicht einfach durch das Entfernen von Schlafmöglichkeiten gelöst werden kann. Obwohl es auf den ersten Blick um die Gestaltung von Möbeln geht, steht dahinter eine ideologische Entscheidung, die sich gegen die Schwächsten der Gesellschaft richtet.

Wohnunglose Menschen sind oft auf öffentliche Plätze angewiesen, um dort zu schlafen oder ihre Habseligkeiten aufzubewahren. Doch es gibt immer wieder Bestrebungen in den Verwaltungen von Städten die Anzahl der Obdachlosen in der Öffentlichkeit zu minimieren. Eine beliebte Methode hierfür ist, Stadtmöbel so zu designen, dass sie für Obdachlose unbrauchbar oder sogar gefährlich sind. Wir hatten es in Düsseldorf doch schon mit Steinenbrocken unter Brücken, Bauzäune und andere Verbauungen an Schlafplätzen usw. Doch wie können Städte das Problem der Obdachlosigkeit angehen, ohne zu solchen drastischen Maßnahmen zu greifen? Sollten nicht die Bedürfnisse und Rechte von Obdachlosen ernst genommen und in der Stadtplanung berücksichtigt werden können?

Eine Möglichkeit hierfür wäre, spezielle Stadtmöbel für Obdachlose zu entwerfen. Diese könnten etwa einfachere Bänke sein, die ohne Armlehnen und andere Hindernisse auskommen, oder auch mobile Schließfächer für Habseligkeiten. Auch Wärmequellen oder Duschen könnten in den öffentlichen Raum integriert werden, um Obdachlosen die Möglichkeit zu geben, ihre Hygiene zu wahren und sich aufzuwärmen. In einigen Städten gibt es bereits Projekte, die solche Stadtmöbel für Obdachlose entwickeln und umsetzen. Diese Ansätze zeigen, dass es auch möglich ist, Stadtmöbel zu schaffen, die funktional und gleichzeitig sozial inklusiv sind.

Aber zurück zu diesen Bänken – obwohl es auf den ersten Blick um die Gestaltung von Möbeln geht, steht dahinter eine ideologische Entscheidung, die sich gegen die Schwächsten der Gesellschaft richtet. Das hat haben wir als Stadt doch wirklich nicht nötig, oder?