Ein (zu)kurzer Bericht über die Geschichtswerkstatt ‚Kolonialismus und Wissmannstraße‘

Ein (zu) kurzer Bericht über die Geschichtswerkstatt am Samstag zum Thema Kolonialismus und Wissmannstraße – er greift leider den Diskurs und den ‚Clash‘ zwischen der Hochschule (von der BV beauftragt) und den AnwohnerInnen nicht auf.

Nach der Lektüre des Artikels in der RP hier ein (zu) kurzer Bericht über die Geschichtswerkstatt am Samstag zum Thema Kolonialismus und Wissmannstraße aus meiner Sicht – denn der Artikel greift leider den Diskurs und den ‚Clash‘ zwischen der Hochschule (von der BV beauftragt) und den AnwohnerInnen nicht wirklich auf. Natürlich muss und soll die Kolonialgeschichte aufgearbeitet werden – aber dies muss auch ohne Herrn Wissmann gehen und wenn, dann in angemessener Kürze. Es kann schlicht nicht sein das der Text auf der Stele über die Aktion Rheinland kürzer ist als über einen Mann mit einem nationalistischen und rassistischen Weltbild ohne Bezug zu Düsseldorf und einer fraglichen Lebensleistung. Die Mitglieder der BV haben wohl mitgenommen das die Nachbarschaft diese doppelte Ehrung – Straßenname und zwei Tafeln nicht haben wollen und dies schon gar nicht mit der Argumentation : die Kosten für die Änderungen der Personalausweise und Grundbücher sei zu hoch (hier sagen selbst jene anwesenden Vertreter der BV dies sind minimale Kosten und vertretbar). Warum man sich ausgerechnet in Düsseldorf beim Thema Kolonialismus so schwer tut ist mir unbegreiflich… vermutlich ist es aus Prinzip und weil die ‚falschen‘ Parteien dies beantragt haben. PS: Und sorry, ja man fühlt sich verschaukelt wenn man erst im dritten Termin mitgeteilt bekommt man sei nicht zuständig und dies muss der Rat entscheiden.)

Artikel in der RP „Unterbilk: Anwohner diskutieren Straßennamen“
Die Wissmannstraße in Unterbilk ist nach einem umstrittenen Afrikaforscher benannt. Über seinen Hintergrund sollen dort künftig Tafeln informieren. Eine Offene Geschichtswerkstatt zeigte aber: Viele wünschen sich eine Umbenennung.

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Geschichtswerkstatt zum Thema Wissmannstraße

Was haben eigentlich die ehemaligen deutsche Kolonien mit Düsseldorf zu tun? Es gibt da einige Verbindungen – wer sich für die Hintergründe interessiert und wissen will warum die Wissmannstraße so heißt und warum man dies auch kritisch sehen kann, es gibt heute eine Geschichtswerkstatt und Informationsveranstaltung zur « Wissmannstraße »
im Leo-Statz-Berufskolleg (Aula) Friedenstraße 29, Unterbilk / zwischen 15-18 Uhr


Was haben eigentlich die ehemaligen deutsche Kolonien mit Düsseldorf zu tun? Es gibt da einige Verbindungen – wer sich für die Hintergründe interessiert und wissen will warum die Wissmannstraße so heißt und warum man dies auch kritisch sehen kann, es gibt heute eine Geschichtswerkstatt und Informationsveranstaltung zur « Wissmannstraße »
im Leo-Statz-Berufskolleg (Aula) Friedenstraße 29, Unterbilk / zwischen 15-18 Uhr

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Geschichtswerkstatt über Herrn Wissmann und die Kolonialgeschichte

Kommenden Samstag lädt die Universität Düsseldorf zu einer offenen Geschichtswerkstatt ein. Im Rahmen der Diskussion um die Umbenennung der Wissmannstraße und dem Beschluss der Bezirksvertretung 3 zur Aufstellung einer Stele bzw. Gedenktafel zur Geschichte der Straßenbenennung und Herrn Wissmann. Der Termin am Samstag, 16.09. von 15 bis 18 Uhr im Leo-Statz-Berufskolleg bietet die Gelegenheit dich mit der Kolonialgeschichte um Wissmann und vor allem der Wissmannstraße zu befassen, eine Meinung zu bilden und diese als Bürgermeinung einzubringen.

Wissmannstraße und die Brille der Politik.

Ich verstehe nicht warum sich die Politik und Verwaltung gegen eine Umbennung stellen – ein Argument seien Kostengründe… Okay, aber warum solle es denn dann lieber erklärende Tafeln auf der Straße bzw dem Friedensplätzchen geben, die das Leben und die Verbrechen von Herrn Wissmann dokumentieren? Sorry, dies ist dann doch eine doppelte Ehrung a) eine Straße und b) Stelen die sein Leben dokumentieren. Die Straße war vor 1908 dem Maler und Künstler Kaulbach gewidmet – wo ist das Problem diesen Namen wieder zu nehmen und die Straßenumbennung aus der Kaiserzeit zu ändern?

Heikle Straßennamen auf dem Prüfstand (wz.de) „Der Rat hat Experten der Mahn- und Gedenkstätte mit der Überprüfung aller problematischen Straßenschilder beauftragt. Im Fokus sind Deutsche, die im Zeitalter des Kolonialismus Schuld auf sich luden. (…)Der damalige Stadtdirektor und Kulturdezernent Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff (CDU) wies das zurück: „Das wäre keine wahrhaftige Auseinandersetzung mit der Stadtgeschichte, sondern eine Verschleierung“, sagte er damals.
Experten der Kolonialzeit stufen auch Hermann von Wissmann (1853-1905) als einen Mann ein, der brutal und rücksichtslos gegen Einheimische in Ost-Afrika vorging und mitverantwortlich für das Niederbrennen von Dörfern oder die standrechtliche Hinrichtung von Aufständischen gewesen sein soll.“

Straßennamen in Düsseldorf und ihr historischer Hintergrund

Ein lesenswerter Artikel über die Straßennamen in Düsseldorf und den historischen Hintergrund hinter einigen dieser Namen und Personen. Auch die Debatte um die Umbenennung der Wissmannstraße wird erwähnt – ich verstehe immer noch nicht wie man für einen solchen Namen sein kann. Wissmann wurde vom Kaiser selbstverständlich abfällig als „Söldnerführer“ bezeichnet und war verantwortlich für den Tod tausender Frauen und Kinder. Die beiden geplanten Tafeln / Stelen machen es doch nicht besser – es ist doch eher eine doppelte Ehrung : Straßenname und zwei Stelen. Das Geld für diese Tafeln kann man auch in die Umbenennung stecken und den alten Namen reaktivieren : Kaulbachstraße.

Ein lesenswerter Artikel in der RP über die Straßennamen in Düsseldorf und den historischen Hintergrund hinter einigen dieser Namen und Personen. Auch die Debatte um die Umbenennung der Wissmannstraße wird erwähnt – ich verstehe immer noch nicht wie man für einen solchen Namen sein kann. Wissmann wurde vom Kaiser selbstverständlich abfällig als „Söldnerführer“ bezeichnet und war verantwortlich für den Tod tausender Frauen und Kinder. Die beiden geplanten Tafeln / Stelen machen es doch nicht besser – es ist doch eher eine doppelte Ehrung : Straßenname und zwei Stelen. Das Geld für diese Tafeln kann man auch in die Umbenennung stecken und den alten Namen reaktivieren : Kaulbachstraße.

RP Das steckt hinter Ihrer Adresse „Straßennamen wurden zu Seismografen von politischen Entwicklungen“, sagt Dieter Jaeger, Mitglied der Düsseldorfer Geschichtswerkstatt. Mit der Sedanstraße, benannt nach der Schlacht von Sedan von 1870, sei erstmals in Düsseldorf eine Straße nach einem Ereignis benannt worden. Straßen wurden zu Denkmälern, und die Namen hatten oft nichts mehr mit der Umgebung zu tun.