Düsseldorf entdeckt das Tegelwippen

Du hast noch alte Pflastersteine im Hof liegen? Betonwüste im Vorgarten? Dann ist jetzt der Moment gekommen, um die Steine rauszuwuchten und den Spaten in die Hand zu nehmen – denn: Entsiegeln ist das neue Gärtnern!

Die Stadt Düsseldorf startet unter dem Motto „Grau raus, Grün rein“ eine großangelegte Kampagne, die nicht nur für Schatten und frische Luft sorgt, sondern auch dein Konto ein bisschen grüner macht: 25 Euro pro entsiegeltem Quadratmeter, ab 5 m² Fläche. Easy online beantragbar, fast so einfach wie Rasenmähen. Mehr Infos & Förderung: duesseldorf.de/entsiegelt

Ziel: versiegelte Flächen zurückbauen, damit das Stadtklima aufatmen kann. Denn mal ehrlich – was bringt ein gepflasterter Innenhof, wenn er sich im Sommer anfühlt wie eine Bratpfanne?

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Tegelwippen. Aus Grau mach Grün.

In den Niederlanden sorgt die Aktion „Tegelwippen“ seit 2020 für Aufsehen. Jedes Jahr verwandeln engagierte Bürger:innen graue Pflasterflächen in bunte Blumenbeete und Stadtgrün. Ich glaube Düsseldorf kann von dieser Idee lernen und NRW könnte dies perfekt adaptieren…

Alles begann mit einem Wettbewerb zwischen Amsterdam und Rotterdam, angestoßen von der Kreativagentur Frank Lee und der Plattform Dus Wat Gaan Wij Doen. Ziel war es, herauszufinden, welche Stadt mehr versiegelte Flächen entsiegeln kann. Der Begriff „Tegelwippen“ beschreibt dabei wörtlich das Entfernen von Gehwegplatten, um Platz für Pflanzen und Grünflächen zu schaffen.

Der Wettlauf um die „Goldene Platte“
Das Projekt entwickelte sich schnell zum nationalen Phänomen: Bereits 2021 nahmen 81 Städte und Gemeinden teil, 2023 waren es über 100. Mit Unterstützung des niederländischen Ministeriums für Infrastruktur und Wasserwirtschaft gibt es nun sogar spezielle Trainer:innen, die Tipps zum korrekten Entfernen der Pflastersteine geben. Taxis transportieren den Bauschutt ab, während Städte um die Auszeichnung der „Goldenen Platte“ wetteifern. Schon über zwei Millionen Gehwegplatten wurden 2023 entfernt – ein Meilenstein im nachhaltigen Stadtumbau.

Wir stehen auch in Deutschland vor ähnlichen Herausforderungen: Rund 45 Prozent der Siedlungs- und Verkehrsflächen sind asphaltiert oder betoniert, so das Statistische Bundesamt. Besonders in Städten mit über 50.000 Einwohner:innen sind versiegelte Flächen ein Problem.

Stichwort Hitzeinseln & Gesundheitsrisiken:
Versiegelte Flächen heizen sich stark auf, was gerade in Hitzeperioden problematisch wird. Besonders Kinder und ältere Menschen sind betroffen, da ihre Thermoregulation eingeschränkt ist. Symptome wie Schwindel, Schlafstörungen oder Kopfschmerzen können die Folge sein.

Entsiegelung als Teil der Lösung!
Grünflächen schaffen Abhilfe: Sie kühlen auf natürliche Weise, bieten Lebensraum für Insekten und filtern Schadstoffe aus der Luft. Zudem wirken sie wie ein Schwamm bei Starkregen und helfen, den Grundwasserspiegel zu stabilisieren. Laut Umweltbundesamt bleibt der Boden nach einer Entsiegelung oft gestört und die Fruchtbarkeit kehrt nicht sofort zurück. Dennoch ist das „Tegelwippen“ ein inspirierender Ansatz, um Städte klimaresilienter zu gestalten.

Die Aktion „Tegelwippen“ aus den Niederlanden macht Städte lebenswerter und grüner – Eindeutig ein Vorbild für Düsseldorf! Ich denke die Rheinmetropole sollte vom niederländischen Vorbild lernen. Ein lokaler Wettbewerb, der Bürger:innen motiviert, ihre Straße, ihr Viertel grüner zu machen, wäre ein spannender Impuls für die Klimaanpassung! Könnte man auch in NRW als Bundesland initiieren.. nur so als Idee.

Was denkt ihr? Wäre so eine Aktion auch in eurer Stadt denkbar?