Baustellen-sightseeing im ersten Unverpacktladen in Bilk

Ich hatte vor einigen Wochen die Info über den ersten Unverpacktladen auf der Brunnenstraße in Bilk „gespoilert“ und bin so in Kontakt mit den Gründern von ‚Pure Note‘ gekommen. Dies habe ich natürlich für einen Besuch im Ladenlokal und zum Dialog mit den beiden GründerInnen genutzt und mich zum Baustellen-sightseeing eingeladen…

Wir alle sind gute Konsumenten *hüstel* Und wir allen kennen diese Mengen an Umverpackungen, Plastikhüllen und Folien die sich nach einem Einkauf in einem Supermarkt anhäufen (und dies ist nur der kleinere Teil des Müllbergs, der meiste Abfall fällt bereits hinter den Kulissen an) – und wir alle haben ein schlechtes Gewissen dabei und machen es trotzdem. In der heutigen Gesellschaft braucht es anscheinend immer mehr Convenience Food und immer mehr Marketing um uns Konsumenten zu ködern.
Immer häufiger stellt man sich die Frage: Brauchen wir dies wirklich? Brauchen wir Retail-Verpackungen die uns optisch über die enthaltene Menge täuschen oder die mit Füllstoffen nebst Zucker und Salz uns triggern oder markige Claims und bunte Bilderwelten die uns dazu verleiten eine Entscheidung zwischen acht gleichartigen Produkten unterschiedlicher Marken zu fällen? Es gibt viele unterschiedliche Gründe um sich kritisch mit unserem Konsum und den daraus resultierenden Müllbergen zu beschäftigen – es gibt aber nur wenige plastikfreie Alternativen. Auf den Bauernmarkt gehen, Behälter mitbringen und nett fragen und generell sehr selektiv einkaufen, okay. Aber dies löst leider nicht alle Verpackungsmüllprobleme – genau da setzen die Unverpacktläden an. Ich freue mich schon auf dies neue Einkaufserlebnis in unserer Nachbarschaft 🙂

Zur Vorgeschichte – ich habe vor einigen Wochen eine Ankündigung zum ersten Unverpacktladen auf der Brunnenstraße in Bilk „gespoilert“ und bin so in Kontakt mit den Gründern von ‚Pure Note‘ gekommen. Da ich ein wenig neugierig bin – hab ich einfach gefragt ob ich zum Baustellen-sightseeing kommen darf… Netterweise war dies kein Problem und ich konnte mich ganz exklusiv dort in den Räumlichkeiten umschauen und später auch (dann aber an einem Ort ohne Baustellenchaos) mit den beiden GründerInnen über ihren Laden, die Idee und das Konzept sprechen. Kurz vorab – das ehrgeizige und umfängliche Konzept der beiden hat mich begeistert – aber lest selbst…

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Starten wir mal erst einmal mit einer kurzen Vorstellung – wer seit ihr und worüber unterhalten wir uns eigentlich heute? 😉

Wir sind Nubia und Tim und freuen uns sehr, Dir unser Geschäft die „Pure Note“ vorstellen zu dürfen. Da wir selber aus Bilk sind, finden wir es absolut passend mit Bilkorama zuerst über unser Vorhaben zu sprechen.
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Was ist eure Motivation? Wer steckt hinter der Idee und dem Konzept?

Als Mutter von 2 Kindern und Tim als ehemaligem Konzernmitarbeiter ist es ein besonders Anliegen, einen Teil dazu beizutragen unsere Umwelt zu schützen. Nachdem wir unser persönliches Konsumverhalten hinterfragt und gravierend geändert haben, überprüfen wir zwangsläufig auch die Hintergründe zum Thema Ernährung. Wo kommt meine Nahrung her und wie wird diese angebaut? Die Pure Note vereint alle diese Themen. Es ist unter Anderem die Kombination hochwertiger Bio-Lebensmittel in Kombination mit Müllreduktion bzw. -vermeidung. Wir sind der Meinung, dass alle etwas tun sollten und müssen. Aus Gesprächen wissen wir, dass sich viele Leute bei diesem Thema ohnmächtig fühlen. Doch das wollen wir mit der Pure Note ändern, denn bei uns kann sich dann jeder aktiv einbringen. Das kann durch den Einkauf oder beim Besuch unserer baldigen Workshops sein.
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Warum jetzt ein Unverpacktladen? Ist der Zeitpunkt bewusst gesetzt?

Wir haben stets unsere Freunde und Bekannte animiert auf den Wochenmärkten im Viertel einzukaufen. Das ist etwas, was jeder eigentlich sofort umsetzen könnte. Der Einkauf auf dem Markt verursacht viel weniger Verpackungsmüll und der Gewinn geht an den lokalen Bauern.  Jedoch kommt oft der Faktor Zeit ins Spiel, so das Berufstätige diese Möglichkeit oft nicht nutzen können. Ab Mitte August haben alle Leute die Möglichkeit regionale und plastikfreie Produkte einzukaufen und das in fast ausschließlich Bio-Qualität. Die Öffnungszeiten werden von 10-22h sein.
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Warum in Bilk? Was gab den Ausschlag für die Standortwahl?

Wir alle leben seit vielen Jahren hier im Viertel. Wir sind überzeugt, dass es son ein Konzept in einem bunten Stadtteil wie Bilk gehört. Warum? Weil es hier viele nachhaltigkeits-orientierte Menschen gibt, die aktiv etwas positives bewirken möchten. Die unmittelbare Nachbarschaft zum Outdooraustatter „Sack & Pack“, Yavarna und dem Metropol-Kino gibt uns jetzt schon ein heimisches Gefühl. Auch ist uns die Lage in Hinsicht auf die Anbindung öffentlicher Verkehrsmittel wichtig gewesen.
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Reden wir mal ganz konkret über den Laden, das Konzept: Wieviel Fläche habt ihr und plant ihr einen richtigen Supermarkt, in dem es alle Lebensmittel des täglichen Bedarfes gibt? Oder werden auch NonFood Produkte verkauft? Wird es auch einen Infobereich, vielleicht sogar eine Art Bistro geben?

Wir haben insges. 100 m² Verkaufsfläche und eine 40 m² große Terrasse, die wir bald als Zentrum informativen Austauschs etablieren wollen. Eine Besonderheit ist die Verschmelzung vom Verkauf von Unverpackt-Produkten und einem gastronomischen Angebot. Zum Start werden ca. 400 Artikel angeboten, auch aus dem Bereich Non-Food (wie z. B. Haarshampoo in fester Form). Aus nachhaltigen Erwägungen werden wir keine tierischen Produkte anbieten, dafür bieten wir regionales Obst und Gemüse in Bioland-Qualität an sowie Backwaren der Düsseldorfer Bio-Bäckerei Hercules. Wir werden vielleicht nicht ganz an ein Vollsortiment kommen, dennoch sind wir sicher, dass unsere Kunden einen großen Teil ihres täglichen Bedarfs bei uns decken können. Das war uns sehr wichtig!
Im gastronomischen Bereich verwenden wir Zutaten in fast ausschließlich Bio-Qualität. Somit bieten wir jedem gesundheitsbewussten Gast eine hochwertige Qualität. Die große Besonderheit ist selbstgemachter Horchata, ein leckeres und nährstoffreiches Getränk was aus Erdmandeln hergestellt wird. Generell legen wir einen hohen Stellenwert auf Gesundheit und Wohlbefinden, was sich in unserer Speisekarte widerspiegelt. Beispielsweise werden ganz auf die Verwendung raffinierten Zuckers verzichten, sei es beim Kuchen oder den selbstgemachten Getränken.
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Ich persönlich glaube, dass das Konzept des Unverpacktladens auch im Jahr 2018 Überzeugungsarbeit bedeutet: Man muss ja quasi gegen die Bequemlichkeit der Menschen arbeiten, oder?

Unser absoluter Fokus geht auf Service & Kundenzufriedenheit. Wir möchten die Leute auf diese Weise von unserem Konzept und Lebensstil überzeugen. Außerdem wird die Pure Note ein Ort des Zusammenkommens im Rahmen von Veranstaltungen, Workshops und Aktionen. Unser Wunsch ist es, dass sich möglichst viele Menschen aktiv einbringen und viele Inspirationen hinsichtlich Nachhaltigkeit oder Umwelt mit nach Hause nehmen und verbreiten.
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Wie groß ist euer Optimismus? Oder gibt es da eurer Meinung heutzutage keine Hürden mehr in den Köpfen?

Wir sind überzeugt, dass alle Menschen etwas verändern möchten, aber zum Teil aufgrund zeitlicher Einschränkungen nicht genau wissen, wie sie aktiv mitgestalten können. Alle diese Punkte stimmen uns positiv, dass uns Konzept sehr gut angenommen wird.
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Wie sehen eure Zukunftspläne aus? Wird es aktive Communityarbeit geben und begreift ihr das eher als Business?

Wir sind im Stadtteil verwurzelt und würden gerne gemeinsam mit unserer Nachbarschaft etwas gutes bewegen. Unser Kopf ist voller Ideen wie z. B. gemeinsame Müllsammelaktionen oder den Verleih von Lastenfahrädern. Momentan sind wir allerdings auf die Eröffnung des Laden fokussiert.
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Zum Schluss nochmal klare Kante: Warum sollen die Leute bei euch im Unverpacktladen kaufen? Und ab wann können sie es, also wann eröffnet ihr?

Wir alle wissen, dass wir aktiv sein müssen, um die Welt noch lebenswerter zu machen. Denn wir sind alle Teil eines großen Ganzen. Jeder Mensch mit Kindern sollte sich unbedingt mit dem Thema Umwelt intensiv auseinander setzen, damit die Folge-Generationen auch noch eine unberührte Natur erleben können. Die Eröffnung ist für den 18.8.18 geplant.
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Ich sag schon mal Danke für das spontane „quick & dirty“ Interview und ich freu mich schon auf den Laden und drücke euch die Daumen für den Start. Wir sehen uns. 
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Falls jemand meint ich wäre käuflich oder kommerziell : Nein, ich bekomme nix dafür wenn ich über Geschäfte & Projekte schreibe und will auch nix dafür haben.

Umdenken beim Thema Plastik & Verpackungen

Beim Thema #Plastikfrei frag ich mich schon eine ganze Weile wann und wo in Düsseldorf ein ‚Unverpackt Laden‘ aufmachen wird… Denke der Bedarf ist da und übersteigt die kleine Mini-Theke wie zum Beispiel bei Basic bei weitem 😉

Beim Thema Plastikfrei frag ich mich schon eine ganze Weile wann und wo in Düsseldorf ein ‚Unverpackt Laden‘ aufmachen wird… Denke der Bedarf ist da und übersteigt die kleine Mini-Theke wie zum Beispiel bei Basic bei weitem 😉 Ich würde mich freuen wenn ich, ohne diesen unnötigen Verpackungsmüll zu produzieren, einkaufen könnte. Wer Ideen braucht wie man generell Plastik einsparen und generell nachhaltiger Leben kann – dieser Ratgeber gibt einen guten Ein- und Überblick 🙂

Ein kleiner Auszug aus der Buchrezension:

„Deshalb ist „Ohne Wenn und Abfall“ viel mehr als ein Zero-Waste-Ratgeber. Glimbovski nimmt einen vielmehr mit auf ihre Reise – von der kühnen Idee eines plastikfreien Supermarkts über ihren körperlichen Zusammenbruch und der daraus resultierenden Idee eines weiteren Erfolgsprojektes – dem ganzheitlichen Achtsamkeits-Terminkalender „Ein guter Plan“. Dabei ist Glimbovski schonungslos ehrlich, aber dabei nie um eine selbstironische Distanz verlegen. Mit ihrer eigenen Zero-Waste-Geschichte gelingt es ihr, zu Beginn des Buches unterhaltsam den Rahmen des Ratgebers abzustecken. In diesem arbeitet sie dann die großen Themen ab, die für die Müllvermeidung und die Reduzierung der Umweltprobleme wichtig sind. Sie klärt darin übersichtlich nicht nur die essentielle Frage, wo man was unverpackt einkaufen kann, sondern zeigt auch, wie man Produkte wie Putzmittel, Kosmetik und Pflegeprodukte selbst machen kann.“

Plastikfrei und Spaß dabei

Es lohnt sich immer über den Tellerrand zu schauen 🙂 In Köln testet Rewe eine Alternative zu den unsinnigen Gemüse und Obst-Umverpackungen. Ob der Kunde dies wohl versteht? *kopfschüttel* stat diese Verpackung einfach nur wegzulassen, aber dies ist wohl keine Option. Mal sehen ob es klappt und auch in düsseldorf ankommt 🙂

*kopfschüttel* statt diese Verpackung einfach nur wegzulassen, aber dies ist wohl keine Option. Es lohnt sich immer über den Tellerrand zu schauen : In Köln testet der REWE Konzern eine Alternative zu den unsinnigen Gemüse und Obst-Umverpackungen. Ob der Kunde dies wohl versteht? Mal sehen ob es klappt und auch in Düsseldorf ankommt.

Der Kölner Rewe-Konzern will Bio-Obst und Gemüse künftig mit einer neuen Methode etikettieren und dadurch Tonnen von Plastikmüll vermeiden: Avocados und Süßkartoffeln werden dabei gelasert – eine Art Brandzeichen, das die Ware als Bio-Produkt kennzeichnet. Rewe kooperiert dafür mit dem niederländischen Anbieter Eosta, der bereits für eine schwedische Kette tätig ist. Getestet wird das Verfahren zunächst einen Monat lang in 800 Rewe- und Penny-Filialen in NRW – darunter auch viele (aber nicht alle) Supermärkte und Discounter in Köln. – Quelle: http://www.ksta.de/25943520 ©2017

(Foto: REWE Group-Unternehmenskommunikation)

Stabile Papiertüte statt Plastikbeutel.

Hab vorhin das erste mal bewusst die Papiertüten auf dem Bauernmarkt wahrgenommen 🙂 Klar nimmt man in der Regel einen Beutel mit – aber für alle spontan Einkäufe eine gute Alternative zur fisseligen Plastiktüte (sofern man diese Papiertaschen mehrfach nutzt)… Der Spruch dazu: Plastikfrei und Spaß dabei 😉

Hab vorhin das erste mal bewusst die Papiertüten auf dem Bauernmarkt (noch nicht an allen Ständen – aber man kann ja überall mal fragenund um Papiertüten bitten…) wahrgenommen 🙂 Klar nimmt man in der Regel einen Beutel, Korb oder Tasche mit – aber für alle spontan Einkäufe eine gute Alternative zur fisseligen Plastiktüte (sofern man diese Papiertaschen auch mehrfach nutzt ist die Ökobilanz besser, naja und generell ist Holz nachwachsend, Erdöl dauert ein paar 10.000 Jahre)… Ich finde es eine echte VErbesserung. Anyway: Der Spruch dazu: Plastikfrei und Spaß dabei 😉

Auf der Suche nach einer Alternative zur Frischhaltefolie.

Ich mag den Ansatz „Einfälle statt Abfälle“ nun mal und ich finde es sinnvoll das eigene Handeln bzw. den eigenen Konsum regelmäßig zu überdenken. Eine für mich neue und genial charmante Anregung ist der Verzicht auf Frischhaltefolie in der Küche. Bin vorher noch nicht drauf gekommen, obwohl für mich seit Jahren eine voluminöse Umverpackung oder diese unnötige Folie um Lebensmittel Gründe sind solch ein Produkt nicht zu kaufen. Warum also nicht auch mal @home dies Verhalten adaptieren und umsetzen? I know, das Argument lautet schließlich „Frischhaltefolie ist ein Inbegriff für Hygiene“ und man dämmt damit ganz vortrefflich die Gerüche von köstlichen aber olfaktorisch sehr agilen Nahrungsmitteln ein und man verlängert die Lebensdauer von Resten im Kühlschrank. Zugegeben, wir verbrauchen bei uns zwar nicht viel Frischhaltefolie – denn wir besitzen a) zahlreiche Schüsseln mit Deckel b) nutzen auch mal umgedrehte Teller als Deckel-Ersatz und c) haben über die Jahre eine kleine Sammlung an Plastikbehältern (sic!) aller couleur im Küchenschrank akkumuliert.
Auf den Punkt gebracht – da ist noch ein wenig Platz nach Oben bis zum „Plastikfrei und Spass dabei„-Olymp… Es gibt auch Alternativen zur temporären Verpackung durch Plastik – zum Beispiel wiederverwendbares Wachstuch – nach der Nutzung wird es einfach abgewaschen und nicht weggeschmissen. Bei einer spontanen Recherche bin ich auf das Wachstuch von Wax-Wraps von Superbee gestoßen – einer echten Alternative für die bekannte Frischhaltefolie. Dies Wachstuch gibt es natürlich auch von anderen Anbietern – zum Beispiel bei Naturlieferant.de – aber auch der Selbstbau im DIY Style ist möglich. Eine gute Anleitung dazu findet ihr im Blog Schwatzkatz.com. Mal ehrlich – die folgende Anleitung klingt doch eigentlich machbar 🙂 Frage in die Runde – hat jemand von Euch Erfahrungen mit Wachstuch statt Plastik gesammelt oder weitere Ideen?

Wachstuch statt Plastikfolie selber machen