ortswechsel 2.0

nl2008_03Was für ein Unterschied – erst in der Nähe von Renesse sich mit ehemaligen Studienkollegen sich einzugegraben (stille pur), und seit gestern wieder nun im schönen Amsterdam (quirlig). Die Begrüßung war schon wieder klassisch – nicht genug Kleingeld für die StraBa gehabt und nach der netten Frage ob es ein Problem wäre wenn ich denn nicht bezahlen würde…  konnte einfach quer durch die Stadt bis in dePijp mitfahren 🙂 Das ist nun mal Amsterdam, wah. Am Samstag haben wir erst mal die Eisbahn am Museumsplein bevölkert – uns günstig Schuhe geliehen und darin auch super Blasen erlaufen – zur klassischen Musik haben wir uns mehr oder weniger elegant auf dem Eis bewegt.

timeout & outerspace

Die letzten Karten sind gedruckt, die Kisten mit Mampfpampfmaterial gepackt, die Rucksäcke (ja Volker – nur ein Gepäckstück pro Person… ) stehen bereit und die Drachen und Jonglageutensilien liegen schon im Hausflur. Unser gloreicher Plan: Wir werden zu sechst in diesem Jahr vor dem ganzen Geböller ans Meer emegrieren und uns als reiner „Männerverein“ sic! in einer Hütte in den Niederlanden eingraben. Drachensteigen (zur Zeit nur Windstärke 2, grummel), jonglieren, kochen, einfach mal wieder Leben und Spökes machen 😉 das wird ein Spaß — und da ich eine Auszeit brauche werde ich mich danach direkt in Amsterdam festsetzen. Wie lange steht noch in den Sternen – werde aber von dort auch bloggen, jobben und gegebenenfalls auch dort joggen und über diese geniale Metropole berichten. Zur Baumrettung bin ich aber mal kurz wieder in Bilk, versprochen! Tot ziens

Böller am Meer – ein Jahreswechsel mit Meerblick

the Amsterdam briefing

Eine bunte & chaotische Stadt und daher liegt auch eine bunte & chaotische Woche hinter mir – naja, auch noch vor mir 🙂 Mein Besuch ist durch eine gewisse Ruhe geprägt – er ist auch nicht durch die sonst üblichen touristischen Ansprüche motiviert. Durch meine zahlreichen Aufenthalte in dieser kosmopolitischen Stadt – ich liebe die vielen Kulturen und ganz besonders die 1281 Brücken – bin ich nicht mehr genötigt zum Rembrandthuis, Anne-Frank-Huis oder dem Rijksmuseum zu eilen. Ich kann die bekannten und üblichen touristischen Hotspots elegant umgehen – und mich mit finden, erleben und entdecken beschäftigen.
Als Startpunkte nutze ich eine Unterkunft im Stadtviertel „de Pijp“. Zwar nicht unmittelbar im Zentrum aber – on foot ist man in 10 Minuten mitten drin. De Pijp ist vergleichbar mit Bilk, Oberbilk oder Flingern – nur in de Pijp ist das Leben, im Unterschied zu dem in Düsseldorf, wirklich Multikulturell und zusätzlich auch noch stark alternativ-links-politisch beeinflusst. Die Hippiläden, EineWeltShops, Ökoläden, unzähligen Initiativen, das Molli (ein KraakerCafe), … usw. sprechen da eine deutliche Sprache 😉  Geprägt wird aber das Leben hier von den vielen verschiedenen Nationalitäten die zusammen leben. Wieviele Nationen hier leben lässt sich einfach auf dem Markt an der Albert Cuypstraat abschätzen. Egal – ob aus Waren aus Afrika, Gewürze aus Indonesien, Möbel aus Südamerika oder der Stoffe aus der Karibik – hier kann man alles erstehen. Und im Viertel kann man Essen aus Indien aber auch aus Peru bekommen und nebenan im „Hippiladen“ Kleidung aus Afghanistan oder Tibet erwerben.

Was ich mir in Amsterdam ansehe und schön finde sind die nicht so überlaufenen spots. Spots an denen die Bewohner selbst hingehen um einzukaufen oder zu entspannen. Schöne Orte befinden sich zum Beispiel an der Prinsengracht – hier liegt das Hausbootmuseum (Hausnummer 296), der Noordermarkt (ebenfalls an der Prinsengracht) mit seinen Obst und Gemüseständen (einmal in der Woche auch Bio/Ökomarkt), das Vrankrijk (Hausbesetzer Szenetreff) liegt zwar auf der Spuistraat (Nummer 216) und ist nur einen Steinwurf (sic!) entfernt. Dort auf dieser Straße befinden sich auch einge weitere spannende Läden – vom Tibet-Laden über Designerläden und Greenplanet (einem vegan Restaurant) sind hier aber auch einige Ateliers von Künstlern versteckt. Auf der Straße sind ganze Panden (große Komplexe) besetzt gewesen – aber jetzt über Verträge legalisiert.

Für Kulturangebote und Konzerte sind das Paradiso (Weteringschans 6) und das in der Nähe liegende Melkweg (Lijnbaansgracht 234a) perfekt geeignet. Im Paradiso, einer alten Kirche die vor 40 Jahren von Hippies „übernommen“ und „in-stand-besetzt“ wurde finden täglich Veranstaltungen statt und zum Wochenende auch Konzerte mit bis zu 2000 BesucherInnen. Kleiner Tipp von mir – es können auch schon mal Becher von den beiden Balkonen fallen… nur so. Aus meiner Sicht die beste Partylocation in der Stadt . Zakk, Stahlwerk oder Tor3 können da icht mithalten.
Ach ja – auch ein prima Thema: Essen gehen. Habe zwei Orte die ich empfehlen kann, beide vegetarisch bzw. vegan. Variante a) De Waghaals auf der Frans Halsstraat 29 – ein superleckeres biologisch, veganes Restaurant und b) De Peper (Overtoom 301) ein Kochkollektiv aus einem ehemaligen Hausbesetzerprojekt die ebenfalls veganes Essen anbieten (auch gerne unter dem Label: Volxkeuken, also mitmachen/kochen möglich). Generell – alternative Konzerte, Aktionen, Infoabende findet man über das Infoportal: https://radar.squat.net oder im Info- und Buchladen auf der Jodenbreestraat 24 (Nähe Waterlooplein).
Wer auf Kinofilme mit dem Zusatz „OmU“ setzt – und diese Filme in Düsseldorf sorgfältig suchen muss- der ist hier sowieso genau richtig. In allen Kinos laufen kaum Filme die nachsynchronisiert wurden, wäre auch zu teuer für ein kleines Land wie den Niederlanden; eigene niederländische Produktion sind natürlich nicht in English, logisch. Mit Preisen um die 9 Euro kann man schon für einen Kinobesuch einrechnen – und wie bei uns wird man mit 35 Minuten Werbung überschüttet. Nettes Kino ist das Kino Tuschinsky auf der Reguliersbreestraat 26. by the way – das aktuelle Filmprogramm aller Kinos findet man unter: www.filmladder.nl.

Hmmm – sonst bleibt nur zu sagen: gute Schuhe, kleine Tasche für die Flohmärkte (Waterlooplein) Blumenmarkt (Singlegracht – wohl nur für Touries), eine strippenkaart für die Bahn (für Fahrten im Zentrum und umliegende Stadviertel müssen zwei Felder abgestempelt werden) und eine kleine Karte. Einfach durch die Stadt laufen – es gibt so viel neben den üblichen Reiseführern zu sehen …
Erfrischungen und Essen gibt es überall.

Tot ziens

Ps. In den Parks der Stadt wird man alte Bekannte immer wieder sehen & hören – die Papageien die sich auch in Düsseldorf überall breitmachen sind hier ebenfalls zu finden.

Amsterdam fever.

Mit einigen Tagen Verspätung verabschiede ich mich jetzt dann doch noch in den Osterurlaub. Auf gehts für einige Zeit nach Amsterdam – primär zur Erholung und sekundär zur Exploration von neuen Ideen oder Jobs. „Ik freu mir“ 😉 auf die Stadt der Grachten, Museen und der (Lebens-) Künstler. Mal sehen, was diese Metropole an Inspirationen für mich bereithält und wie warm die Nordsee bei Groet schon im März/April ist. Wünsche allen ein paar schöne Ostertage (hmm gerade hagelt es noch) und ebenfalls eine charmante Urlaubszeit. Naja, wer hier bleibt – bei Table, Bed & Chair – dem wünsch ich wenigstens genügend leckeren,warmen Tee & gute Literatur.

Carpe Diem