Ein lautes HEULEN und KEIFEN hallt duch das web 2.0 – das Studierendenportal studivz.net wird seine AGBs ändern. Hmmm – eigentlich keine Überraschung, oder? Die Gründer von StudiVZ (liebevoll auch Stalkers Paradies genannt) die schon bei facebook die Idee, das Firmenkonzept und als Dreingabe noch das Design „übernommen“ hatten – oder sich bestenfalls davon haben „inspirieren“ lassen – greifen jetzt offiziell nach dem Besten was die User ihnen gegeben haben: IHRE PERSÖNLICHEN DATEN. UUUuuuuaaaaahhhh die Datenkrake schlägt zu – welch Überraschung. Wer es sehen wollte, der konnte das doch schon seit Monaten erkennen und an der Struktur des Projektes studiVZ schon frühzeitig erkennen wohin die Reise gehen soll. Nur eine kurze Rückblende: 2006 | Vorwürfe zum Umgang mit dem Datenschutz – wenig Reaktionen bei den Usern. 2007 | Werbung bei StudiVZ nimmt immer mehr zu – ebenfalls kaum Reaktionen. 2007 | Erste Gerüchte über Kontextbezogene Werbung bei StudiVZ – wenig Bewegung innerhalb der Zielgruppe. 2007 | Aktionen zum Thema Datenschutz – diese führen ja auch nicht zu übergroßen Reaktionen innerhalb der Bevölkerung.

Wir gehen ALLE viel zu sorglos mit unseren Daten um – dort eine Mailadresse angeben, dort mit payback-Karte Punkte gesammelt, hier noch ein ProbeAbo und da noch ein Preisausschreiben – und sich dann über Spam im Posteingang und an der Tür wundern. Aber zurück zum aktuellen Fall – meine Ketzerfrage: Ist es denn verwunderlich, das bei einem Sozialen Netzwerk  – das von den Betreibern übrigens immer noch als Beta 2.0 ausgegeben wird – das von einem Großkonzern betrieben wird, dieser Geld verdient will? Er stellt die Technik, den Support und die Entwickler, bezahlt die anfallenden Kosten – okay. Er erwartet eine Gegenleistung – und die sieht nun mal so aus: die User geben dem Wirtschaftsunternehmen ihre persönlichen Daten mit Angaben über Hobbies, Interessen, Alter und Politischer Gesinnung. Über 4 Millionen Menschen (Eigenangabe des Unternehmens) haben dies auch freiwillig getan. Dann vernetzen diese Personen auch noch und erzeugen Beziehungen innerhalb der Datenmenge – ebenfalls freiwillig. Dies tuen sie (ich übrigens auch) vor den Argusaugen des Unternehmens  und erstellen ganz nebenbei durch ihre Freundschaftsprofile, Gruschelaktivitäten (gruscheln steht bestimmt bald im Duden – rechtlich geschützt ist es ja schon) und Gruppenzugehörigkeit perfekt verwertbare Profile und wundern sich dann wenn dies genutzt werden sollen? Och liebe Leute – bitte ¦ Ja sicher müssen wir uns dagegen wehren und online unterschreiben, Petitionen verfassen und in den virtuellen Hungerstreik treten. Dies wird aber nichts mehr nutzen. Das was helfen kann: raus da und andere dezentrale Netze oder eigene Blogs aufbauen ¦ Kommunikation kann auch anders stattfinden – soziale Netze können auch anders aufgebaut sein als bei Studivz.net oder lokalisten.de. Nehmt die Software von indymedia.org (die ist kostenlos) und baut neue Plattformen auf (spendenbasierte Server, dazu einen Verein gründen und kein Unternehmen). Kleine in sich geschlossene Gruppen wie bei StudiVZ kann man auch mit einem eigenen Blog erreichen und diese Blogs lassen sich ebenfalls vernetzen. Und Freunde und Freundesfreunde lassen sich auchper Email einladen und mitels kommentaren, Gästebüchern oder Foren kann man ebenfalls kommunizieren. Okay – wenn man dazu aber wieder auf kostenlose Anbieter setzt erreicht man über kurz oder lang die gleiche Situation 😉 Ein Traum wäre ein Akt der direkten.aktion bei der so viele User wie möglich ihre Profile bei StudiVZ verwässern . Das Rezept ist einfachl: sich bei 100 Gruppen gleichzeitig anmelden – die thematisch nichts miteinander zu tun haben, neue Mailadresse angeben, Anschriften ändern, fiktive Hochschulen gründen und sich dort dann einschreiben ¦ sollen das Unternehmen doch an den Informationen und Datensätzen ersticken.
Werden sie aber vermutlich nicht ¦ dazu sind die Methoden zur Datenanalyse weitgenug entwickelt. Ich gehe davon aus, das sich, bis auf die üblichen Verdächtigen (3% der Betroffenen), die Mehrheit der User von StudiVZ ihren Frieden mit dem Kapitalismus geschlossen haben und mit stoischer Ruhe die kommende Werbeflut  oder vielleicht auch bevorstehenden Werbe Tsunamie  ertragen werden.

Darum: Bildet Banden – Betreibt Blogs.

Infos über StudiVZ gibt es hier: http://de.wikipedia.org/wiki/StudiVZ

die Kampagen zum Thema: „StudiVZ – WerbeVZ“ findet man hier Grüne Jugend Düsseldorf

Allgemeines zum Thema Datenschutz & Datenspeicherung ist hier http://wiki.vorratsdatenspeicherung.de