Im Mittelpunkt der von theycallitkleinparis.de (also Alexandra Wehrmann) erarbeiteten Stadtrundgänge stehen Menschen. Man trifft sie an unterschiedlichen Orten in der Stadt. Dort finden zunächst kurze, moderierte Gespräche statt.

Stadtrundgang „Wie Sie sehen, sehen Sie nichts. Verschwundene Orte #3“ | 3. Februar, Start: 12 Uhr | Anmeldungen unter salut@theycallitkleinparis.de (Treffpunkt wird bei Anmeldung bekannt gegeben) | Teilnahmegebühr: 10 Euro | Die Wege zwischen den einzelnen Stationen werden mit Bus und Bahn zurückgelegt. Teilnehmer sollten also im Besitz eines Tickets sein.

In den vergangenen Dekaden sind in Düsseldorf zahlreiche Orte verschwunden, darunter viele, die den Bewohnern lieb und teuer waren. Bei manchen ging dem Tod eine lange Diskussion voraus. Unterschriften wurden gesammelt. Bürgerbegehren angestrengt. Am Ende brachte all das meistens nichts. Die Bagger kamen und erledigten emotionslos ihren Job. Was blieb, waren Erinnerungen. Und manchmal auch mehr. Vom denkmalgeschützten Tausendfüßler, der 2013 dem Kö-Bogen Platz machen musste, hat manch einer heute noch ein Stück daheim. Mit der Spitzhacke herausgehauen an jenem Tag kurz vor dem Abriss, als die Hochstraße für Fußgänger freigegeben wurde. Ein würdiger Abschied, immerhin. Andere Orte verschwanden ohne viel Tamtam, heimlich, still und leise. Keine Unterschriften. Keine Proteste. Weg waren sie. Manche von ihnen erlebten im Rahmen der ersten beiden Rundgänge zu verschwundenen Orten eine Wiedergeburt. Der Ego Club zum Beispiel. Die Hall of Fame auf dem ehemaligen Gelände von Teppich Frick an der Erkrather Straße. Oder die Mata-Hari-Passage in der Altstadt. Auch der jüngste Stadtrundgang des Düsseldorf-Blogs theycallitkleinparis lädt zum kollektiven Erinnern ein: „Wie Sie sehen, sehen Sie nichts. Verschwundene Orte #3“ führt am 3. Februar zu mehreren Orten in Düsseldorf, die es nicht mehr gibt. Und die allesamt Lücken hinterlassen haben, die bisher nicht gefüllt werden konnten. Ein Restaurant, in dem Bären, Löwen und Kamele auf der Speisekarte standen. Und in dem Beuys Fischgräten von der Decke baumeln ließ und sie kurzerhand zur Kunst erklärte. An dieser wie auch den anderen Stationen des Rundgangs sind Menschen zugegen, die den jeweiligen Ort sehr gut kennen und den Teilnehmern darüber erzählen. Welche Orte aufgesucht werden, wird wie üblich im Vorfeld geheim gehalten.