Schrödingers Handwerker

Ich stehe vor der Wohnungstür. WhatsApp-Nachricht von heute Mittag:

„Waren da.“

Kein checkbox-Haken, kein Smiley, kein Foto vom Ergebnis. Einfach nur dieser Satz, wie aus dem Nichts gefallen. Und jetzt?

Ich bin im Zustand maximaler Unschärfe.

Wurde was gemacht – oder nicht? Hat jemand gebohrt, geschraubt, die Badewanne aufgestellt oder gar das WC angeschlossen? Oder nur kurz geguckt, Material gebracht und ist dann zum nächsten Einsatzort verschwunden?

Solange ich die Tür nicht öffne, ist beides wahr.

Die Arbeit ist erledigt.

Und gleichzeitig auch nicht.

Der Handwerker war ein Held.

Oder ein Phantom.

Ein bisschen fühlt es sich an wie das berühmte Paradoxon von Schrödingers Katze: Die sitzt in ihrer Box und ist zugleich lebendig und tot – solange niemand nachschaut.

In meinem konkreten Fall:

Das Badezimmer ist zugleich nutzbar und eine Baustelle.

Wikipedia erklärt das ganz gut, falls du gerade auch nicht weißt, ob du den nächsten Schritt mit Zuversicht oder galgenhumoriger Resignation gehen sollst.

Willkommen im Quanten-Düsseldorf des Alltags, wo selbst Handwerkerbesuche eine Frage der Wahrscheinlichkeiten sind.