
Dienstreisen sind oft eine Pflichtveranstaltung: Kilometer schrubben, ein bisschen Smalltalk, ein Ziel erreichen. Aber manchmal, ja manchmal, wird so eine Fahrt zu einem echten Erlebnis. So geschehen auf meinem Roadtrip nach Tilburg mit dem Fotografen und Künstler Lennart Speer aus Essen.Unser Reiseziel: das Werk von Fujifilm in Tilburg, um eine Ausstellung abzuholen. Doch was sich zunächst nach einer reinen Transportmission anhörte, wurde zu einer der unterhaltsamsten und inspirierendsten Autofahrten überhaupt. Es ist schon erstaunlich, wie viele Parallelen man mit jemandem entdecken kann, den man bisher nur aus dem beruflichen Kontext kannte. Die Liebe zum Fahrrad – check. Die Begeisterung für Fotografie – logisch, wenn auch auf sehr unterschiedlichen Niveaus. Sonderpädagogik als Lebensschwerpunkt – bei mir irgendwann verworfen, bei Lennart konsequent durchgezogen. Zwischen all diesen Themen war die Fahrt nach Tilburg gefühlt so kurz wie eine Runde um den Block.
Das Highlight unserer Reise war aber definitiv die Austellung #OneYearOneCamera die meine niederländische Kollege Arjen für Lennart gedruckt hat. Die Idee von OneYearOneCamera ist so simpel wie genial: Zwölf Menschen. Zwölf Monate. Eine Kamera.
Am Ende von 2023 hat Lennart seine alte Fujifilm FinePix X10 wiederentdeckt – eine Kamera mit Geschichte, Erinnerungen und einem besonderen Look. Aber anstatt sie einfach nur selbst weiter zu nutzen, wollte er seine Freude an der Fotografie teilen. So wanderte die Kamera ein Jahr lang von Person zu Person, jeden Monat in neue Hände, um unterschiedlichste Perspektiven und Geschichten festzuhalten. Das Ergebnis? Eine beeindruckende Ausstellung und ein Kalender für 2025, in dem jeden Monat ein Bild aus dem Projekt präsentiert wird. Mehr zum Projekt und die Ausstellung gibt’s hier: www.lennartspeer.de/oneyearonecamera

Zwölf Perspektiven. Zwölf Leben.
In einer Zeit, in der Bilder oft nur in digitalen Archiven verschwinden und kaum noch jemand seine Fotos wirklich anschaut, bringt #OneYearOneCamera Fotografie zurück ins echte Leben. Die Idee, eine Kamera zu teilen und Kunst als Gemeinschaftsprojekt zu begreifen, ist spannend, kreativ und absolut sehenswert.Vielleicht wäre das auch was für Düsseldorf? Eine Stadt mit einer so lebendigen Kunst- und Kulturszene sollte doch genau den richtigen Nährboden für so eine Idee bieten. Also: Wer Lust hat, sich inspirieren zu lassen, schaut mal auf Lennarts Seite vorbei www.lennartspeer.de/oneyearonecamera Und wer weiß – vielleicht wird das nächste Fotoprojekt ja direkt hier in unserer Stadt gestartet.
