Pause für den Rasenmäher.

Gras wachsen lassen – klingt simpel, ist aber ziemlich revolutionär. Denn was in Großbritannien als „No Mow May“ begann, hat längst das Potenzial, auch unsere Städte und Gärten zu verändern.

Stell dir vor: Kein Rasenmähen im Mai. Stattdessen summende Bienen, flatternde Schmetterlinge und das leise Knistern von Artenvielfalt unter jedem Grashalm.

Der „Mähfreie Mai“ ist kein Verzicht – er ist ein Gewinn. Für alle. (Artikel vom NABU).

In vielen Gärten – und noch öfter auf öffentlichen Flächen – dominiert der sogenannte Englische Rasen: kurz geschoren, akkurat, maximal 2–4 cm hoch, grün, glatt – aber: ökologisch wertlos.

Noch bevor Wildblumen überhaupt die Chance haben, ihre Blüten zu zeigen, wird ihnen regelmäßig der Kopf abgeschnitten. Die Folge: Kein Nektar, kein Pollen, kein Leben.

Dabei könnte selbst eine kleine Wiese zum Mini-Naturparadies (Artikel vom National Geographic) werden:

Mai-Langhornbienen fliegen auf Wicken Perlmuttfalter lieben Flockenblumen Sandbienen sammeln Pollen von Margeriten Laufkäfer jagen unter hohem Gras Heuschrecken fressen Larven – und werden selbst wieder zu Futter für Igel und Vögel

Beispiel aus der Praxis: Appleton (USA)

Eine Studie aus dem Jahr 2020 zeigte: Grundstücke, auf denen im Mai nicht gemäht wurde, wiesen mehr Pflanzenvielfalt, fünfmal so viele Wildbienen und dreimal so viele Arten auf als Flächen mit regelmäßigem Schnitt.

Wenn das kein Argument ist.

An Stadt Düsseldorf & Stadtverband der Kleingärtner: Zeigt Mut zum wilden Mai!Lasst den Rasen wachsen – nicht nur im Mai.

Wer über den Mai hinaus etwas für Insekten und Artenvielfalt tun will, sollte auch danach abschnittsweise oder inselartig mähen.

Denn Blühinseln: bieten Lebensraum & Nahrung schützen den Boden vor Austrocknung kühlen das Mikroklima fördern den Wasserrückhalt

Gerade in heißen Sommern sind längere Gräser Gold wert – für die Natur und fürs Stadtklima.

Mehr Mut zu weniger Ordnung auf unseren Grünflächen! Denn jeder Rasen, der blühen darf, wird zum Schutzraum für Arten, zum Spielplatz für Tiere und zum Ort der Entschleunigung für uns Menschen.

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