IMG_6196Auch der Karneval und der Rosenmontagszug im Besonderen wird immer weiter kapitalisiert. An Standorten die bis jetzt für jeden zugänglich waren, werden wohl -teilweise- im kommenden Jahr Privatzelte mit Catering und DixiKlo aufgestellt werden… Denn wenn es nach dem Comitee Düsseldorfer Carneval geht – dann sollen im kommenden Jahr neben den Standorten an der Kö auch „an anderen Punkten des Zugweges Partyzelte in verschiedenen Größen von 4×4 Meter bis 8×15 Meter“ errichtet und bewirtschaftet werden.
Überraschung – es sind die Stellen mit der besten Aussicht und Erreichbarkeit dabei, wie zum Beispiel der Schwanenmarkt. Wo sich bis jetzt beim Rosenmontagszug noch Nachbarn trafen und gemeinsam feierten sollen Zelte stehen und man darf sich ab 80 Euro (oder mehr) pro Person incl. Catering zu dann als Gruppe einmieten… Infos findet man zum Beispiel bei diesem Anbieter aus Meerbusch. Ich frage mich ernsthaft: Wieso kann man als Unternehmen sich für diesen Tag öffentliche Flächen von der Stadt reservieren und mieten um sie dann privatwirtschaftlich zu bewirtschaften? Wieso wird die Öffentlichkeit von ihren eigenen Flächen (Hinweis: Bürger zahlen die Steuern und füllen die Stadt mit Leben) verdrängt? Ist dies fair? Muss man denn alles regeln, vermarkten und kommerzialisieren? Ich glaube nicht.

PS. Und kommt mir nicht mit dem Scheinargument: der Zugweg ist 5,5 km lang, dann geh doch 100 Meter weiter. Nee warum denn? Dann stellt doch die Zelte an einer anderen Stelle auf – aber ohne den Blick auf den Rheinturm und das Ständehaus…