Grippe-Saison 2025. Wieder ein Lazarett zu Hause – und keiner hat was gelernt

Ich kann es nicht mehr hören: „Ach, das ist doch nur eine Grippe.“ Doch wer mit zwei kranken Kindern drei Wochen lang zu Hause festhängt und sich dann selbst mit Influenza B hinlegt, sieht das ganz anders. Unser Haushalt war ein einziges Lazarett. Erst das eine Kind krank, dann das andere – und kaum waren die beiden einigermaßen wiederhergestellt, lag ich selbst flach. Zwei fette Streifen auf dem Multitest, Gliederschmerzen, Husten, Schüttelfrost – aber wie soll man sich bitte auskurieren, wenn der Alltag einfach weiterläuft?

Verkürzte Betreuungszeiten und Schulausfälle – und jetzt?

Kindergarten und Grundschule sind genauso durchseucht wie unser Zuhause. Die Betreuung musste auch punktuell eingeschränkt werden, weil das Personal selbst krank ist. Unterricht fällt aus, weil Lehrer fehlen. Doch von echter Unterstützung für Eltern? Keine Spur. Es gibt keine Lösungen – schwarze Null ist im haushalt so wichtig. Aber. Auf wessen Kosten? Wir jonglieren zwischen Arbeit, kranken Kindern und nun meiner eigenen Grippe – und ich frage mich: Was haben wir eigentlich aus der Pandemie gelernt?

Handdesinfektion? Fehlanzeige. Vor drei Jahren standen überall Desinfektionsspender – in Supermärkten, in der Kita, selbst an Bushaltestellen. Heute? Weg. Es sei denn, man geht in die Apotheke und organisiert es selbst. Scheinbar war das Thema Hygiene doch nicht so wichtig, wenn es nicht mehr auf jeder Tagesordnung steht. Dabei wäre es genau jetzt notwendig.

Die Zahlen steigen – und keiner kümmert sich. Die Grippefälle in Düsseldorf steigen rapide, laut Gesundheitsamt sind die Wartezimmer überfüllt. Am Montag waren bei meiner Hausärztin über 100 Fälle… Aber Maßnahmen? Empfehlungen? Fehlanzeige. Klar, es gibt die Grippeimpfung, aber die Nachfrage ist hoch, und Termine sind rar. Wer Pech hat, bekommt seine Dosis zu spät.

Einfach durchkämpfen? Es ist jedes Jahr das Gleiche: Die Grippewelle trifft uns mit voller Wucht, und trotzdem wird sie nicht ernst genug genommen. Es gibt kaum Prävention, keine echten Lösungen für Familien, und wer krank ist, soll trotzdem einfach „funktionieren“. Ich für meinen Teil habe genug – aber raus aus dem Lazarett? Das dauert noch.