Gegen das Vergessen – Stolpersteine und weitere Orte des Gedenkens in unserer Stadt.

IMG_9136 „Ihr seid nicht verantwortlich für das, was geschah. Aber dass es nicht wieder geschieht, dafür schon.“ Max Mannheimer, Holocaust Überlebender.
Die Erinnerung und das Gedenken an die Opfer der Schoah ist untrennbar mit der deutschen Geschichte verbunden – das ist unangenehm und gefällt vielen nicht.  Anscheinend „beflügelt“ von den rechtspopulistischen Demos häufen sich wieder die Aussagen à la „Es muss auch mal endlich Schluss sein“ oder Ich war doch nicht dabei„. Nur – man kann nicht einfach wegschauen und so tun als hätte es den Holocaust nicht geben.  Diese dunkle Seite der deutschen Geschichte kann nicht verschwiegen oder versteckt oder umgedeutet oder weggelogen werden – die Millionen Toten des Holocaust gehören zu unserer Historie genauso wie  die Wiedervereinigung, die 95 Thesen in Wittenberg und die Teilung des Fränkischen Reiches 843 n. Chr.. Wir müssen lernen mit diesem Erbe umzugehen –  die Erinnerung an diese Menschen wachzuhalten ist der Auftrag an uns als Enkelgenerationen. Faschismus, Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus darf nie wieder in unsere Gesellschaft zurückkehren!


(Diese Karte im Vollbild)

Die Karte mit den Stolpersteinen im Stadtgebiet (es gibt mittlerweile 230 dieser Gedenksteine) sowie weiteren Orten des Gedenkens ist ein Anfang. Sie zeigt einen ersten Zwischenstand. Neben Informationen von der Mahn- und Gedenkstätte in Düsseldorf sind unterschiedliche Quellen und Projekte – wie diese Karte in Google Maps oder die wohl umfassendste Zusammenstellung mit Namen und Geburtsdaten von wiki-de.genealogy.net – verwendet worden.

Bei der Recherche fiel übrigens auf, dass es keine Wikipedia-Seite zu den Düsseldorfer Stolpersteinen gibt, anders als in anderen Städten… vielleicht hat ja jemand von Euch Lust und Erfahrung diese Lücke zu schließen.

(Update vom 20.01.2016): Mir ist gerade aufgefallen das es nun auch eine erste Liste mit Stolpersteinen in Düsseldorf auf Wikipedia gibt…

(Update vom 31.01.2015) Habe nach Hinweisen aus der LeserInnenschaft einige Stolpersteine nachgetragen – aber auch zahlreiche weitere Standorte – wie die der ehemaligen Synagoge, dem SS-Foltergefängnis, „Schlegelkeller“, dem SA-Folterkeller, dem „Schlageterheim“ der SA, den Ort der Bücherverbrennung, den Standort des „Zigeunerlager Höherweg“, die Gedenktafel für Hilarius Gilges, den Ort des Gedenkens für die politisch Verfolgten in Gerresheim, die Erschiessungsmauer an der die Mitglieder der Aktion Rheinland ermordet wurden, den Sammelort der deportierten Juden sowie die sechs Standorte der Außenlager des KZs Sachsenhausen und des KZs Buchenwald in Düsseldorf.

Kleiner Aufruf: Wenn ihr noch weitere Standorte kennt, die hier nicht eingetragen sind – meldet euch gern. Ihr könnt die Adresse auch ins Bemerkungsfeld posten…

11 thoughts on “Gegen das Vergessen – Stolpersteine und weitere Orte des Gedenkens in unserer Stadt.

  1. Auf der Suitbertusstrasse befindet sich einer. Zwischen Nr. 34 und 32.
    Und meine, auf der Karolinger zwei. Da weiß ich nicht Hausnummern…

  2. Die Kinder der Spieloase haben eine Ausstellung schon in 2013 erstellt, zurzeit im Treppenhaus erneut zu besichtigen. Am 27.01. legten Sie „gegen das Vergessen“ nachempfundene Stolpersteine vor die Brunnenstraße 65 und sprachen mit den Passanten darüber.Der Verein Spielen und Leben in Bilk e.V. wird einen eigenen Stolperstein legen lassen und sucht über die Mahn – und Gedenkstätte eine Stelle in Bilk.

  3. Karolingerstr. (Hausnr. unbekannt, auf beiden Seiten zwischen Aachener und Bachstr) 3 oder 4 Stolpersteine sowie Merowingerstr. 29 oder 31 1 Stolperstein, dort lag am Di auch ein Ewiges Licht mit 2 Rosen. Habe die Stellen nicht in der Karte markiert erkannt, daher nun ein Kommentar. Lg, Corinna

  4. Karolingerstraße 55 zwei Stolpersteine und (Hausnummer weiß ich nicht) vor einem „Kellerlokal“ wenige Häuser östlich vom „Ugly deluxe“

Kommentar verfassen