In meiner persönlichen „Zeitungswoche“ hat Harald Martenstein, mit seiner Seite im Zeit Magazin Leben, einen festen Platz. Seine Analysen und Sichtweisen sind zwar nicht immer die meinen, aber sie sind immer wieder brilliant bis unterhaltsam; oftmals: sind sie beides. Diesmal stellte er sich die Frage: „Warum gibt es keine gerechte Welt?“ und suchte den Schlüssel zur Antwort im Flussballsport. Sein Vergleich zwischen Kim Jong Il und dem Schiedsrichter beim Fußball ist einfach nur genial. Zitat: „Zu den Grundregeln des Fußballs gehört es, dass der Schiedsrichter absolute Macht hat. Wenn er irrt, gilt sein Wort trotzdem, ähnlich wie bei Kim Jong Il in Nordkorea“. So habe ich die Rolle dieses schwarzen Oligarchen des Rasenplatzes noch nie betrachtet…   Klar habe ich mich über seine offensichtliche und konsequente Unfähigkeit gerne aufgeregt 🙂 Dem Unfähigen in Schwarz – quasi. Da fällt mir auch einer meiner Lieblings-Fangesänge ein: „Schiri wir wissen wo dein Auto steht – fahr Bus und Bahn“. Aber zurück zu Martenstein – er zieht die offensichtlichen Parallelen zwischen der Politik Nordkoreas und dem Regelwerk des Fussballs. Beide, Schiri und Kim, geben sich eher gottähnlich – beide herrschen mit absoluter Macht und bei Fehlern gibt es kein Einspruchsrecht. Ich nehme den Gedanken auf (nein, ich rufe jetzt nicht auf für mehr Atheismus in der Welt) und wünsche beiden Regimen, Korea und der UEFA/FIFA eine Revolution – die einen sollen endlich mal den Videobeweis zu lassen und die anderen sollen ihren Despoten vertreiben. In dem Sinne: Für eine gerechte Welt!