Die usselige Jahreszeit ist eine der größten Herausforderungen für alle, die mit dem Fahrrad in der Stadt unterwegs sind. Neben der Dichtigkeit der Kleidung und warmen Fingern geht es vor allem um Sichtbarkeit und Sicherheit im Straßenverkehr. Gerade im Herbst und Winter, wenn die Tage kurz sind und das Wetter oft ungemütlich, wird die Fahrt mit dem Rad schnell zur riskanten Angelegenheit. Eines vorweg: Sehen und gesehen werden ist das A und O. Ein gut gewartetes Fahrrad mit funktionierender Beleuchtung ist ein absolutes Muss. Insbesondere bei jüngeren Verkehrsteilnehmer:innen gilt : Eine Warnweste mag zwar nicht schick sein, aber sie macht einen riesigen Unterschied – vor allem im Dämmerlicht oder bei Regen. Ein sicheres Fahrrad ist nicht nur sichtbar, sondern auch technisch einwandfrei. Bremsen, Reifenprofil und Kette sollten regelmäßig geprüft werden. Ein kurzer Check vor der Fahrt spart nicht nur Ärger, sondern kann auch Leben retten.
Infrastruktur: Farbe ist keine Sicherheit
Doch bei all der persönlichen Vorbereitung bleibt eine Tatsache: Die größte Gefahr für Radfahrer:innen ist eine unzureichende Infrastruktur. Bunte Flächen auf der Straße sind kein Schutz, sondern oft nur ein Feigenblatt. Was wir brauchen, sind protected bikelanes – geschützte Radwege, die deutlich und sicher vom Autoverkehr getrennt sind.
Platz für Fahrräder – nicht auf Kosten der Fußgänger:innen
Ein weiterer Punkt, der oft vergessen wird: Fahrräder gehören auf die Straße, nicht auf den Gehweg. Abstellflächen sollten im Straßenraum geschaffen werden – auf Parkplätzen, nicht dort, wo sie Kinderwagen, Rollatoren oder Fußgänger:innen behindern. Fahrräder sind Fahrzeuge, und sie sollten entsprechend behandelt werden. Fahrzeuge parken mit anderen Fahrzeugen oder es gibt mehr sichere Abstellbügel.
Die dunkle Jahreszeit lässt es sichtbar werden – es ist wichtig, dass alle Verkehrsteilnehmer:innen Rücksicht nehmen und dass die Politik endlich handeln muss. Es braucht mehr Platz für den Radverkehr und dies nicht auf Kosten der Schwächsten. Stattdessen brauchen wir durchdachte, sichere Lösungen, die allen gerecht werden.
Also: Licht an, Rad checken – und vor allem: laut und deutlich fordern, dass unsere Städte endlich fahrradfreundlicher werden! Denn nur mit sicherer Infrastruktur können wir wirklich sicher unterwegs sein. 🌟