Wer kennt sie nicht! Unsere Hörspielhelden Justus, Peter und Bob auch bekannt als „Die drei Fragezeichen“.

Letzten Freitag konnte man live in der Mitsubishi Electric Halle dabei sein, wie Oliver Rohrbeck (Justus Jonas), Jens Wawrczeck (Peter Shaw) und Andreas Fröhlich (Bob Andrews) dem eigens für die Tour geschriebenen Hörspiel „Phonophobia – Sinfonie der Angst“ Leben einhauchten.

Anfangs war ich etwas skeptisch, ob mir das letztendlich gefallen würde. Drei gestandenen Männern auf einer Bühne zuzugucken, wie sie Jugendliche sprechen? Wahre Begeisterungsstürme vieler meiner Freunde ließen mich nichtsdestotrotz gespannt auf den Abend warten.

Es war ein Erlebnis für Augen, Ohren und Lachmuskeln. Schon als zu Beginn eine riesige weiß-rot-blaue Fahne herabgelassen wird und die drei Herren dahinter auftauchen gibt es kein Halten mehr.

Die ausverkaufte Halle tobt. Begleitet von 3 weiteren Sprechern, einer Band und einem Geräuschemacher begeben wir uns auf eine wahrlich abenteuerliche Reise, die in einem Heißluftballon beginnt und uns im Laufe des Abends bis zum Gespensterschloß zurückführt.

Rohrbeck, Wawrczeck und Fröhlich merkt man die vielen gemeinsam verbrachten Jahre an und vor allem den Spaß an der Tour. Immer wieder wurde auf Zwischenrufe eingegangen und selbige humorvoll beantwortet. Hier ein verschmitzter Blick, da ein kleiner Seitenhieb. Ja, wir kamen aus dem Lachen nicht mehr heraus.

Mein Highlight war die staubtrockene Antwort von „Bob“ auf die Frage von „Justus“, wie lange es her ist, dass sie im Gespensterschloß waren. „34 Jahre“ – eine unfassbare Zahl. Da war ein großer Teil von uns noch gar nicht geboren oder in Planung.

Ebenfalls hervorzuheben ist der Teil in dem die Detektive den Bösewicht mit einer riesigen rollenden Felskugel töten. „Peter“ bringt daraufhin den Einwand, dass bei den Fragezeichen niemals jemand stirbt, weil doch sonst keiner einschlafen könnte.
Ertapptes Gelächter auf tausenden Sitzen, gefolgt von tosendem Applaus und flugs wurden die letzten 2 Minuten „zurückgespult“ und dem Bösewicht nur ein angeschlagenes Schienbein beschert.

Einmal gab es sogar die klare und berechtigte Forderung nach Zugabe, nämlich an dem Punkt als unsere Sprecher eine Tanzeinlage gaben, die man sonst nur bei den Backstreet Boys zu sehen bekommt. Ein wenig habe ich ja darauf gewartet, dass Kuscheltiere oder Unterwäsche auf die Bühne fliegen.

Besonders hervorheben möchte ich die Leistung von Jörg Klinkenmacher, dem Geräuschemacher, der des Öfteren auf den Leinwänden eingeblendet wurde, damit man einen Einblick in seinen Wirkungsbereich bekommen konnte. Absolut spannend, wie man mit einfachsten Mitteln, z.b. Tüten, verschiedenen Schuhen, Schraubzwingen und Blechen so eine Vielzahl an Lauten zaubert.

Es war ein bezaubernder Abend, der mich ob seiner Vielfalt und Unterhaltsamkeit überrascht hat und mit einem wohligen Grinsen zurückgelassen. Standing Ovations zum Abschluß für die gesamte Crew durften nicht fehlen und wurden gern gegeben.

Vielen Dank an dieser Stelle auch noch an die Mayersche Buchhandlung, bei denen ich die Karten gewonnen habe. Ihr habt uns eine riesen Freude gemacht. Und auch einen Dank an meine bezaubernde Begleitung Ernie. Ohne dich wäre es nur halb so witzig gewesen 🙂