Mit der folgenden Frage kam ich am Montag um die Ecke M: „Was macht ihr am Freitag? Lust auf Ingo Oschmann im Savoy Theater?“ – A:“Ingo wer? Hmm, wir können aber auch.„… damit war der gemeinsame Kulturabend gebucht. Eines vorweg: Hab selten einen Künstler getroffen der so offen und ehrlich mit sich und seinem Publikum umgeht. Ingo spricht jeden an und dies auch überall. Egal ob im Foyer, auf der Toilette oder am Tresen, er versteckt sich nicht und behandelt jeden einzelnen als einen ganz persönlichen Gast. Und da bestimmte Gäste eine spezielle Ansprache (oder besser gesagt Betreuung brauchen) wurde das Publikum immer wieder eingebunden. So sinnierte er fröhlich über Kochrezepte (Parmesan und Spagehttini!), betreute ein „Wir-wollen-uns-beschweren-Paar“ (ohne Worte) und beömmelte sich immer wieder dank der Roberto Blanco – Stichwortgeberin.
Sein Auftritt hatte gewisse Ähnlichkeiten mit einem gemütlichen WG-Abend mit gemeinsamen Kochen und Spökes-machen… Die unverwechselbar sympathische Ingo-Lache hab ich immer noch im Ohr 😉 Ingo Oschmann deckt alle Disziplinen von Comedy über Kabarett bis zur Zauberei ab (ich sag nur Bowlingkugel) und führt unglaublich kurzweilig durch sein Programm von 3 1/2 Stunden. Mit radikaler Offenheit (ADHS) und viel Wortwitz spielt es sich durch Kindheit (Urlaubsreisen, Kleidung) und Jugendhelden (Macgyver, Night Rider) bis in die Jetztzeit (Twitter, Facebook unc Co) eines jeden Zuschauers. Er schaffte es wirklich mit seiner ganz speziellen Art die TV-Helden von damals zu reaktivieren und Momenteaufnahmen aus der eigenen Kindheit hervorzuzaubern – ein aufrichtiges Danke dafür. Es war auch nicht schlimm das sein „Auftritt“ im Savoy nicht ausverkauft war – denn „Jeder der am heutigen Abend nicht hier war – der hätte auch nur gestört“ (Zitat, Oschmann).
An dem Abend stand ein Mensch auf der Bühne, der mit ganzem Herzen Kleinkünstler (Zauberei, Ballontiere, Pantomime) ist und nicht nur ein Comedian im Stile von Mario Barth. Unser Besuch im Programm „Wunderbar – es ist ja so!“  war übrigens der langen Wartezeit in der Prä-Weihnachtszeit bei Heinersdorf geschuldet und der TV-Sendung Nightwash.
Kleiner Nachsatz: Ich konnte nicht anders – habe mir sein Zauberbuch noch in der gleichen Nacht bei Amazon bestellt…