
Hinterfragen wir wirklich, woher unsere Produkte kommen und wen wir mit unserem Geld unterstützen? Es geht nicht nur um Nachhaltigkeit oder Qualität – unser Konsum beeinflusst Politik, Wirtschaft und unsere Zukunft.
Okay, wir kaufen generell weder Coca-Cola und Hershey’s – aber was ist mit den unzähligen anderen Produkten im Supermarkt? Viele Marken gehören zu großen US-Konzernen, ohne dass es auf den ersten Blick ersichtlich ist. Wusstest du zum Beispiel, dass Ben & Jerry’s zu Unilever gehört oder Pringles eine Marke von Kellogg’s ist?
In anderen Ländern gibt es bereits Kennzeichnungen mit der Europa-Flagge bzw einem Stern im Supermarktregal, die heimische / europäischen Produkte hervorheben. Eine solche Markierung könnte helfen, bewusste Kaufentscheidungen zu treffen. Bis dahin lohnt es sich, Apps wie Madeometer oder Plattformen wie GoEuropean.org zu nutzen, um europäische Alternativen zu entdecken.
Es geht nicht darum, alles Amerikanische per se zu boykottieren, aber es gibt so einige Tech-Oligarchen und Wirtschafts-Mogule die mit ihren Marken ganze Wirtschaftsbereiche dominieren und ein verständliches Signal für ihr Handeln brauchen. Weniger Umsatz und Gewinn sind nun mal die einzige Sprache die sie verstehen. Es ist an der Zeit, unser eigenes Handeln zu hinterfragen und eine bewusste Entscheidung zu treffen. Wer immer nur die gleichen Konzerne unterstützt, stärkt ihre Macht – wer Alternativen wählt, unterstützt Vielfalt, Innovation und lokale Wirtschaft.
Mit „Buy from EU“ gibt es mehr als nur eine Bewegung oder Laune. Die USA dominieren mit Konzernen wie Amazon, Apple oder Meta unseren Alltag. Doch muss das so bleiben? Immer mehr Menschen setzen auf europäische Alternativen, um lokale Unternehmen zu stärken und sich unabhängiger von globalen Monopolen zu machen. Der Subreddit r/BuyFromEU wächst rasant und beweist: Wirtschaftliche Unabhängigkeit beginnt beim Einkaufszettel. Warum Nike, wenn Adidas vor der Tür steht? Warum WhatsApp, wenn Threema aus der Schweiz sicherer ist? Warum Amazon, wenn Galaxus und der lokale Händler bessere Alternativen bieten? Drei zentrale Motive sind auch für mich die springenden Punkte : Nachhaltigkeit & faire Produktion – Regionale Produkte bedeuten oft kürzere Transportwege, bessere Arbeitsbedingungen und nachhaltigere Herstellung. Wirtschaftliche Souveränität – Weniger Abhängigkeit von US-amerikanischen Konzernen stärkt europäische Unternehmen und sorgt für eine stabilere Wirtschaft. Datenschutz & digitale Unabhängigkeit – Europäische Alternativen zu Google, WhatsApp und Co. setzen oft auf mehr Privatsphäre.
Unsere Konsumgewohnheiten wurden von einer US-geprägten Wegwerfmentalität geprägt. Doch wir haben die Wahl: Statt ständig Neues zu kaufen, können wir gebrauchtes kaufen (Vinted) reparieren, upcyceln und lokale Werkstätten unterstützen. Repaircafés zeigen, dass Langlebigkeit und Nachhaltigkeit nicht nur möglich, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll sind. Jedes reparierte Gerät, jede wiederverwendete Jeans ist ein stiller Protest gegen Massenproduktion und Umweltzerstörung.
Politik mit dem Einkaufszettel – unsere Macht als Konsument:innen. Weltpolitik und Wirtschaft sind eng verwoben. Die Kanadier:innen haben es vorgemacht: Als Trump Strafzölle verhängte, boykottierten sie US-Produkte – mit Erfolg! 42% beteiligten sich aktiv. Warum sollten wir das nicht auch tun? Also lieber fritz-kola, OnlyOffice, Matomo, VLC, SIGG, Frosch, Mastodon, Tesa, Elmex und so weiter. Hier findest du eine komplette Liste europäischer Alternativen: BuyFromEU Datenbank. Die größte Herausforderung bleibt der digitale Sektor. Während Alternativen zu physischen Produkten relativ einfach zu finden sind, bleibt die Dominanz von US-Tech-Konzernen in vielen Bereichen bestehen. Ein weiteres Hilfsmittel ist die Go European Browser-Erweiterung, die automatisch europäische Alternativen vorschlägt. Sie ist bereits für Firefox und Chromium-basierte Browser verfügbar und zählt über 2000 Downloads.
Die digitale und wirtschaftliche Unabhängigkeit Europas liegt in unseren Händen. Wer glaubt, dass Konsumverhalten keine Auswirkungen hat, unterschätzt die Macht der Kund*innen 🙂