Am Samstag Mittag trafen sie sich – rund 100 Menschen an der wohl hässlichsten und dunkelsten S-Bahn Unterführung in Düsseldorf – sprich: am Mintropplatz in der Nähe des Hauptbahnhofs. Anlass und Ziel war die Schenkung von 25 Metern bunter Wandfläche an die Stadt… Nicht alle der anwesenden waren KünstlerInnen (Streetart) – die meisten waren Kunstbegeisterte oder politisch Bewegte, ZuschauerInnen oder UnterstützerInnen – aber alle waren wichtig. Generalstabstmäßig wurden pünktlich um 13 Uhr zahlreiche Bierzeltgarnituren entladen, Stromgeneratoren gestartet, Boxen aufgebaut, Kuchen geschnitten und die Wände dekoriert… Schnell wurden Schablonen angebracht und ein erster Claim gesprayt und parallel dazu wurden die Umrisse der Grafitti-Figuren skizziert (als Character wurden Affen gewählt, sehr schöne Szenen übrigens) – an anderen Stellen wurden cutouts (quasi Papiergrafitti) angebracht… Über allem lag ein Soundteppich aus Jazz aber auch Rap & HipHop und anderer eingängige „Mukke“ . Besuch bekam die illustre Runde der Schenkungswütigen nur extrem zögerlich von der Ordnungsmacht. Man war sich wohl nicht sicher ob diese Kunstaktion/Schenkung doch eine Versammlung sei und ob die Wand öffentlich oder privat sei 😉 Und ob man Streetart als gemeinschaftliche „Sachbeschädigung“ – insbesondere an dieser Stelle – werten solle… Einige der Anwesenden konnten durch den Besitz eines Parteibuchs und ihrer Stadtratszugehörigkeit gut vermitteln. Ach ja – die Wand sieht jetzt um einiges besser aus und ist endlich bunt und erstrahlt nicht mehr im (mit Loriot gesprochen): „frischem mausgrau„. Neben den Cutouts sind auch zwei großflächige Grafittis entstanden – wirklich sehenwert. Diese Kunst im öffentlichen Raum versteht sich als nonkonform und anarchistisch… An der Ellerstraße / Mintropplatz wurde ein klares Bekenntnis gegen den Mainstream und gegen die Prozesse der Gentrifizierung in Düsseldorf abgelegt. „Wir schenken unserer Stadt und Ihren BürgerInnen kreative Freiräume“ abwechslungsreich, bunt und innovativ.“ – dem Manifest Freiräume für Bewegung kann ich nur voll und ganz zustimmen. Schön das es diese Entwicklung in der lokalen Szene gibt und die positiven Beispiele aus Hamburg und Berlin auch in Düsseldorf Fuß fassen.
Danke an die OrganisatorInnen und UnterstützerInnen der Ini freiRÄUME FÜR BEWEGUNG! Wir freuen uns auf die kommende Schenkungen und weitere bunte Wände in Düsseldorf.
Kunstaktion freiRÄUME FÜR BEWEGUNG.
war ne schöne aktion, friedlich, musikalisch, bunt!
kleiner artikel bezüglich des verfahrens gegen den klaus:
http://www.express.de/regional/duesseldorf/strafanzeige-gegen-graffiti-kuenstler/-/2858/1205876/-/index.html
in der großen nachbarstadt köln gibt es auch seit über einem jahr eine große Freiraumbewegung
http://pyranha.blogsport.de/
In der WELT gab es einen Artikel ( Das organisierte Chaos ) über die Freiraum-Bewegung. Lesenswert. Link:
http://www.welt.de/die-welt/regionales/article6311491/Das-organisierte-Chaos.html