Wir haben in den letzten Wochen des Kommunalwahlk(r)ampfs schon so Einiges lesen und hören dürfen – über Wirtschaft, Verkehr und Gartenzäune… Zum Thema Kultur hingegen war, außer der Debatte um zusätzliche Ausgaben für das große Ballett- und Schauspielhaus, wenig zu hören. Für unseren Geschmack zu wenig, denn „Subkultur-Themen“ wie bezahlbare Proberäume für lokale Bands, eigene Streetart-Flächen oder die Förderung der „Freien Kunstszene“ müssen gerade im kommunalen Wahlkampf (wo auch sonst) eine Rolle spielen, wollen beleuchtet und hinterfragt werden.
Für uns ist Düsseldorf mehr als Kö, Schickimicki und Megaevents und die Kulturförderung und Schwerpunktsetzung von Herrn Erwin –ups– Herrn Elbers kennen wir ja bereits. Uns stand nicht der Sinn nach noch mehr gehaltlosen Sonntagsreden – daher der Plan: „Stellen wir doch einfach mal dem Herausforder der SPD unsere Fragen“.
- Wie hält es ein Herr Geisel mit der Nachwuchsförderung unserer Düsseldorfer Kunst- und Kulturszene als OB?
- Welche Haltung hat er zum Musikbunker Gatherweg (vor einigen Monaten eröffnet – 1 qm kostet 10 Euro Miete)?
- Wie sieht er die Zukunft der „Freien Kulturszene“ wie Zakk, Damen und Herren, FFT, BilkerBunker, Reinraum usw.?
- Wird es unter einem Oberbürgermeister der SPD eine Vermittlungsstelle mit Ladenlokalen / Räumen zur Zwischennutzung geben?
- oder gar Flächen für Streetart-Künstler wie in den Nachbarstädten (Stichwort: Wall of Fames)?
Wir konnten diesen Plan in dieser Woche ziemlich spontan umsetzen und ein Interview mit dem OB-Kandidaten Thomas Geisel (SPD) in der Friedrichstadt führen.
Das Interview mit dem OB-Kandidaten Thomas Geisel (SPD) haben Axel Kopp und Michael Köster geführt – Kamera, Schnitt & Technik des Beitrags: Alexander Lorenz. (Hut ab für die Nachtschicht…)
Naja, dies ist ein Blog und kein journalistisch geführtes Nachrichtenportal 😉 Mal im Ernst – ich empfehle dir dies Duell der beiden in der Rheinischen Post http://www.rp-online.de/video/aktuelles/ob-kandidaten-thomas-geisel-und-dirk-elbers-beim-csd-in-duesseldorf-vid-1.4280651 du musst es dir nicht vollständig ansehen – Schlaglichter reichen völlig. Aber eines wird dir auffallen – es gibt einen klaren Unterschied in der Persönlichkeit. Und wenn du dazu dir die Presse zum IDR Skandal (http://www.rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/elbers-zahlt-10000-euro-aid-1.3530509) oder der Feuerwehr-Facebook-Affäre (http://www.rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/suspendierungen-aufgehoben-verfahren-laufen-weiter-aid-1.3178880) der nächtlichen Fällung von Bäumen am Martin Luther Platz (http://www.derwesten.de/staedte/duesseldorf/naechtlicher-kahlschlag-am-martin-luther-platz-sorgt-fuer-aerger-id9033993.html) dem Märchen der Schuldenfreiheit (http://www.derwesten.de/staedte/duesseldorf/duesseldorf-laut-landesstatistikern-doch-nicht-schuldenfrei-id8030277.html) gefakte Spatenstiche -> immer wieder Symbolpolitik (http://www.derwesten.de/staedte/duesseldorf/duesseldorfs-ob-elbers-feiert-sich-vor-kommunalwahl-mit-schein-spatenstich-id9372915.html), Abitur Klausur verlegt für eine symbolische Eröffnung eines Anabus… Sorry, bekomme schlechte Laune von der Liste :-/ Dann noch einige Großprojekte bei denen einfach mal die Kosten und Risiken der Finanzierungen per „Public-Private Partnership (PPP)“ an zukünftige Generationnen verlagert werden…
Das ist sehr schade. Ich, als Neubürger Düsseldorfs, kenne die jahrelange Politik von Elbers nicht und hätte mir ein Gespräch mit Elbers gewünscht. Von wegen fair, gleichberechtigt usw. So kommt bei mir als regelmäßiger Leser eures Blogs dann doch ein komisches Gefühl auf….
Hier gibt´s die Meinung von bilkorama dazu: https://www.facebook.com/bilkorama/posts/10152226075518925?reply_comment_id=10152226212513925&total_comments=1
im blogpost gehen wir kurz auf diese frage ein – wir haben uns auch die frage gestellt ob wir mit beiden sprechen wollen oder müssen? die antwort war eindeutig: nein, dies ist nicht nötig. warum? wir erleben seit jahren die politik und schwerpunktsetzung von herrn elbers und der cdu… wozu muss man ihn dazu noch interviewen? wir haben aber ein wissensdefizit bei herrn geisel – daher haben wir nur mit ihm gesprochen.
es geht nicht um niedermachen – es geht um eine ausgewogene und nachhaltige kulturförderung in der stadt. und sorry – diese frage darf und muss mal stellen – denn für das probenhaus des baletts werden die bürgerInnen dieser stadt für 30 Jahre jeden monat 88.000 Euro miete zu zahlen. dies bedeutet das geld ist festgelegt und verplant… über 88.000 euro im jahr würden sich einige kultureinrichtungen echt freuen. es geht auch nicht um ein gegenseitiges ausspielen – hochkultur zu fördern ist ja in ordnung, aber man sollte nicht am nachwuchs und den anderen kunst-szenen sparen!
Aus meiner Sicht steht hier nicht zur Debatte, dass das Balletthaus “niedergemacht” wird und somit auch keine Entweder-Oder-Frage. Natürlich sollten sowohl städtische als auch freie Träger gefördert werden. Die Frage, die sich für mich stellt ist, WIE eine faire Finanzverteilung diesbezüglich aussehen sollte. Denn meiner Meinung nach, ist sie derzeit nicht fair…
Da haben wir mit dem Ballett am Rhein und Schläpfer wirklich Weltklasse (!) in diesem Kaff, da soll das gleich wieder niedergemacht werden. Als SPD-Wähler erschreckt mich das sehr. Warum ein entweder-oder? Das neue Ballettaus schließt doch keine Förderung von kleinen Projekten aus.
Kommt denn auch sowas mit dem OB-Kandidaten Elbers? Von wegen gleiche Chancen für alle oder ist das politische Werbung hier?