Ich sage leise Servus und bin voller Dankbarkeit für die vielen Erinnerungen, die sich mit der Florabar verbinden. Es waren unzählige Sommerabende, spontane Ausklänge nach Konzerten und Partys, erholen nach damaligen wenig rühmlichen Spielen der Fortuna und sogar meine eigene Hochzeitsfeier. Ich denke auch an die anstrengende Aufräumaktion (tagelang die Kettensäge im Ohr) nach dem Sturm Ela um Mathias, der Betreiber der Florabars, zu supporten und aktiv zur Seite zu stehen. Und all die netten Gespräche bei einem Cappuccino oder einem kühlen Bier, den Geruch von frischem Gemüse auf dem Grill, frisch gebackene Waffeln und Kuchen, das knistern im Ofen in den Anfängen des Cafes, die Flohmärkte und auch Fledermausführungen und andere Infoabende… Es war ein guter Platz. Hier konnten wir Aktivitäten und Aktionen aushecken und starten. Mathias hatte aus diesem Gebäude eine ganz besondere Oase geschaffen. Das Cafe ist schon eine Ewigkeit geschlossen, aber der Raum war noch da. Dieser Ort wird mir fehlen, das alte Gebäude ist nun abgerissen.
Aber: Es gibt einen Neuanfang! Wie ich im Gespräch mit Dietmar Wolf (Grüner Bezirksbürgermeister für die BV3) erfuhr, wird an derselben Stelle bis zum Sommer ein neues Gebäude dort entstehen. Im O-Ton:
„Ich freue mich, wenn nach so langer Zeit wieder ein gemütlicher Treffpunkt im Floragarten und zudem ein neuer Kulturort in Unterbilk entsteht. Die Bezirksvertretung setzt sich seit Jahren für eine neue Bar ein, musste aber erfahren, dass die ehemalige – nun abgerissene Bar – übrigens es war nur ein ehemaliger Gerätehaus – absolut marode war. (…) Das konnte man leicht an dem verwunschenem WC erkennen.“
Das neue Cafe an dieser Stelle wird dieses Mal mit modernen, barrierefreien Toiletten für Damen, Herren und mobilitätseingeschränkte Personen ausgestattet sein. Nach der Fertigstellung wird es eine Ausschreibung für interessierte Pächter geben die sich jetzt schon telefonisch bei der Stadt informieren und bewerben können: Tel 0211 89-92522 / E-Mail: mietmanagement-amt23@duesseldorf.de
Wichtiger Hinweis: Im Rahmen der Mieter*innenauswahl werden auf Anregung der BV3 vorzugsweise Nutzungskonzepte berücksichtigt, die auch eine kulturelle Nutzung, zum Beispiel in Form von Lesungen, Ausstellungen, kleineren Open-Air-Veranstaltungen, Workshops etc. in den Betrieb integrieren. Das einzureichende Nutzungskonzept sollte deutlich abbilden, wie die kulturellen Ansätze in die geplante Nutzung und den Betrieb einfließen…
Wann die Bar ihre Türen wirklich neu öffnen wird, lässt sich allerdings noch nicht sagen, aber die Hoffnung bleibt, dass es bis Sommer 2025 so weit ist. Die Bezirksvertretung 3 hat die Sanierung der drei sogenannten „Florabars“ bereits am 29.03.2022 finanziert. Der Platz für neue Geschichten ist also gesichert. Ein leises Lebewohl an die alte Florabar – und ein erwartungsvolles Willkommen an das, was noch kommen mag. Ich kann mich Dietmar Wolf nur anschließen : „Eine neue Florabar bringt Farbe und Lebensqualität in unseren Stadtteil. Das wird super!“