Sehr geehrter Herr B.,

ich fange einfach mal damit an mich bei Ihnen für Ihre Nachricht zu bedanken. Weil Sie mir damit einen super Anlass lieferten, einen Blogpost zu verfassen. Aus Datenschutzgründen werde ich Ihren Namen und Ihre Firma schwärzen.

Einen sehr interessanten Text haben Sie mir da per Facebook geschickt. Ich hab ja schon viel gesehen… Aber sowas noch nicht. Ich war so frei, diesen Text an eine Redakteurin weiter zu geben mit der Bitte um Korrektur.

Ich werde Ihre Anfrage nun einmal Absatz für Absatz durchgehen:

Dalexis 1

Ja ich frage mich tatsächlich, warum Sie mich einfach so anschreiben. Aber bisher gehts ja noch. Bis auf die sehr peinlichen Rechtschreibfehler. Sehen so auch die Mails aus, die Sie an Ihre Mitarbeiter richten?

Gehen wir über zum nächsten Absatz.

Dalexis 2

Okay, Sie haben Probleme bei der Mitarbeitersuche. Das tut mir leid für Sie. Aber so ist das im Moment eben.
Moment! Sie haben da nicht tatsächlich gerade geschrieben, dass viele ihrer Kandidaten „mega ungepflegt“ sind. Mich würde an der Stelle wirklich interessieren, wie Sie „ungepflegt“ definieren.
Wie lange machen Sie den jetzigen Job schon? Ich hoffe lang genug um zu wissen, dass man sowas vielleicht denkt, aber gewiss nicht schreibt. Und schon gar nicht per Facebook und noch weniger einer Person die man nicht kennt. Ganz ehrlich: Das war der Moment, wo ich richtig sauer wurde. Haben Sie nicht noch einen Absatz vorher das Wort „seriös“ benutzt? So etwas ist respektlos. Punkt!

Die letzten 3 Zeilen machen es nicht besser. Nein, Sie kennen mich nicht. Und Sie denken ernsthaft, Sie könnten über ein Profilbild ersehen, ob ich in das Team passen würde?
Bitte verraten Sie mir doch, was dieses Bild über meine Qualifikationen aussagt?
Sind wir hier auf dem Viehmarkt, wo die schönste Kuh die größten Chancen hat? Ich denke nicht! Wie eine Freundin jetzt sagen würde: „Sexistische Kackscheiße!“ Und mehr muss man dazu auch nicht mehr loswerden.

Dalexis 3

Ehrliche Antwort? Nein, das ganze ist generell mehr als uninteressant für mich. Und wieder auf Seriosität pochen. Merken Sie nicht, wie unglaubwürdig Sie sich damit machen?

Dalexis 4

Natürlich verrate ich Ihnen hier auch gern noch, was ich beruflich mache. Ich arbeite als Teamassistentin und Personalerin. Ich bin also in dem Metier nicht ganz unbewandert. Und deswegen bin ich auch so stinkig. Was Sie da tun ist unter aller Sau.

Und an Interesse wurde nur geweckt, das Ganze der breiten Masse zugänglich zu machen.

Abschließend würde ich Ihnen sehr dringend empfehlen, über Ihre „unorthodoxen“ Methoden nachzudenken.

Mit „seriösen“ Grüßen,